Demo in der Innenstadt
APA/Hans Punz
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Chronik

Ermittlungen nach Radler-Demo

Eine Rad-Demo am Freitag sorgt für Aufregung. So berichtet die Polizei, dass mehrere Demonstranten zwei Motorradpolizisten attackiert haben. Sie sucht die Angreifer. Umgekehrt gibt es auch Vorwürfe gegen einen Polizisten.

Mehrere hundert Radfahrer fuhren – laut Aussendung der Landespolizeidirektion Wien (LPD Wien) – nach der Mayday-Demo „plötzlich planlos und in völliger Missachtung der Straßenverkehrsordnung“ durch die Stadt. Motorradpolizisten versuchten, Ad-hoc-Straßensperren durchzuführen, aber auch einzelne angeblich rücksichtslose Radler anzuhalten. Einer von ihnen wollte über eine Stiege flüchten und stürzte dabei.

Polizist fiel in Baustellengitter

Andere Radfahrer nahmen das wahr, rund zehn umringten den Motorradpolizisten und attackierten ihn und sein Fahrzeug, wird in der Aussendung berichtet. Die Gruppe sei noch durch einen Mann aufgestachelt worden, der sich als Journalist ausgegeben habe. Trotz mehrmaliger Befehle sei der Corona-Mindestabstand auch gegenüber dem Polizisten nicht eingehalten worden.

Ein Kollege, der ihm helfen wollte, sei durch einen Tritt gegen das langsam fahrende Motorrad zu Sturz gebracht worden und in ein Baustellengitter gefallen. Daraufhin seien die Angreifer davongefahren.

Die Vorfälle seien von umstehenden Personen gefilmt worden, die Aufnahmen bisher jedoch nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Die LPD Wien ermittelt jetzt, denn es seien mehrere gerichtliche strafbare Handlungen und etliche Verwaltungsübertretungen begangen worden. Sie hofft auf Hinweise auf die Täter.

Vorwürfe gegen Polizei

Ebenfalls zwei Radfahrer waren festgenommen worden – weil eine Gruppe die Demo-Route verlassen und den Ring in falscher Richtung befahren hatte. Sie wurde erst beim Prater gestoppt und zwei Personen, die Widerstand leisteten gegen die Amtshandlungen, wurden festgenommen.

Dabei – so wird es auf Twitter beschrieben – sei zu sehen, wie ein Polizist zweimal in Richtung einer am Boden sitzenden Frau tritt. Die Polizei bestätigte den Vorfall via Twitter: „Der Fußtritt gegen die am Boden sitzende Person wurde zur Verhinderung einer Angriffshandlung gesetzt und vom Kollegen entsprechend dokumentiert. Offensichtlich wollte die Person eine Glasflasche aus dem Rucksack nehmen". Vorfall und Video sollen nun intern untersucht werden.