Kranzniederlegung mit Vertretern der Wiener Grünen und der IGK in Wien
APA/Herbert Pfarrhofer
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Chronik

75 Jahre Kriegsende: Gedenken an Gestapo-Opfer

Anlässlich des Kriegsendes vor 75 Jahren haben die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) und die Wiener Grünen heute der Opfer der Gestapo gedacht. Sie legten einen Kranz auf dem Morzinplatz nieder. Dort war einst das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei der Nazis.

Die Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) erinnerte bei der Kranzniederlegung daran, dass jener Tag ein neues Kapitel in Europa einleitete. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bildeten die Menschenrechte die Grundlage des gesellschaftlichen und politischen Handelns, so Hebein. „Für diese Rechte und ein friedliches Miteinander müssen wir täglich einstehen.“

Gedenktage für IGK mit der Zeit immer wichtiger

„Für mich ist der heutige Tag ein persönlicher Feiertag, noch besser wäre es, wäre er für die gesamte Republik ein Feiertag“, sagte Grünen-Klubobmann David Ellensohn. „Je weiter wir uns vom ursprünglichen Anlass der Erinnerung entfernen, desto wichtiger wird es, diese Gedenktage zu begehen“, sagte IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele. „Wenn die Zeitzeugen eines Tages nicht mehr sind, sind wir die Zeugen der Zeitzeugen.“

Kranzniederlegung mit Vertretern der Wiener Grünen und der IGK in Wien
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Das Denkmal für die Gestapo-Opfer befindet sich auf dem Morzinplatz, wo einst das Hauptquartier der Gestapo stand

„Fest der Freude“ heuer virtuell

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht, und der Zweite Weltkrieg endete in Europa. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) veranstaltet dazu zum achten Mal ein „Fest der Freude“. Erstmals wird dieses jedoch nicht auf dem Heldenplatz stattfinden, sondern im Livestream auf der Website der Veranstaltung und in einer Liveübertragung des ORF zu sehen sein.

Die Zeitzeugin Erika Kosnar hält eine Rede, auch die Wiener Symphoniker sind mit einem Beitrag vertreten. Auch Videos zum thematischen Schwerpunkt „Menschlichkeit ohne Grenzen“ der Botschaften der Befreiernationen werden zu sehen sein. Das virtuelle Fest wird mit der Begrüßung von Mernyi und den Worten von Bundespräsident Alexander Van der Bellen feierlich eröffnet.

FPÖ traf sich bei „Trümmerfrauen-Denkmal“

Die FPÖ legte am Freitag anlässlich des Kriegsendes einen Kranz beim privat errichteten „Trümmerfrauen-Denkmal“ an der Mölker Bastei in Wien nieder. Parteichef Norbert Hofer sprach von einem „Zeichen des Gedenkens und der Dankbarkeit“. An der Kranzniederlegung nahmen unter anderem auch Wiens FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp und Volksanwalt Walter Rosenkranz teil.

FPÖ-Chef Norbert Hofer bei Kranzniederlegung
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Das Denkmal für die „Trümmerfrauen“ wurde privat errichtet und ist umstritten

„Die Trümmerfrauen haben den Grundstein für unseren heutigen Wohlstand gelegt. Man kann ihnen gar nicht genug danken“, meinte Hofer. Das politisch umstrittene Denkmal für die „Trümmerfrauen“ war vom FPÖ-nahen Cajetan-Felder-Institut auf privatem Grund errichtet und im Oktober 2018 eingeweiht worden. Es soll an den Einsatz der Frauen beim Wiederaufbau während und nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern.