Blumen zum Muttertag
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Muttertag trotzt der Krise

Auch 2020 wird trotz aller CoV-Schwierigkeiten der Muttertag gefeiert. Und das bei frühsommerlichen Temperaturen: Erwartet werden bis zu 28 Grad. Besuche von Menschen, die zur Risikogruppe gehören, sind aber nur eingeschränkt möglich.

Mit der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen ist es mehr Menschen möglich, den Sonntag mit ihren Müttern und Großmüttern zu verbringen. Daher liefen die Planungen für den Muttertag etwas großzügiger als etwa noch zu Ostern. Im Schnitt wollen die Wienerinnen und Wiener 40 Euro zu diesem Anlass ausgeben.

Geschenke auch für Partnerin und Oma

Insgesamt liegen die Umsatz-Erwartungen des Handels mit 40,5 Mio. Euro nur geringfügig unter dem Vorjahreswert von 41 Mio. Euro – und das trotz der Coronaviruskrise. „Der Muttertag ist normalerweise für den Handel – nach Weihnachten und Ostern – unter den Umsatzbringern die Nummer drei im Jahr. Nachdem das Ostergeschäft krisenbedingt quasi ausgefallen ist, ist das Muttertagsgeschäft umso wichtiger“, sagte Handels-Spartenobmann Rainer Trefelik.

Eine von der Kammer in Auftrag gegebene SOZAB-Umfrage unter 500 Wienerinnen und Wienern ergab, dass jede zweite Person plant, ein Geschenk für den Muttertag zu kaufen. Dabei beschenken 80 Prozent der Wienerinnen und Wiener die eigene Mutter, aber 20 Prozent auch die Lebenspartnerin und zehn Prozent die Schwiegermutter. Der eigenen Großmutter und der Schwester wird ebenfalls gerne eine Freude bereitet. Neben Parfum, Mode oder Gutscheinen setzt ein Viertel der Befragten auf Süßigkeiten. Das von mehr als zwei Drittel genannte und damit nach wie vor beliebteste Geschenk sind Blumen.

Pastelltöne liegen im Trend

Der heurige Farbtrend bei Blumen ist von pastelligen Tönen gekennzeichnet, vorzugsweise in hellem Türkis und Grün, wie Rudolf Hajek, Bundesinnungsmeister der österreichischen Gärtner und Floristen in der Wirtschaftskammer Österreich, erklärte. Am beliebtesten ist laut Hajek nach wie vor die Rose, hoch im Kurs stehen aber auch Sträuße etwa aus Hortensien, Gerbera, Lilien, Freesien, Pfingstrosen, Maiglöckchen und Vergissmeinnicht. Gut ankommen würde auch der „Vintage-Look“.

Viele der Gärtnereien bieten zurzeit eine kontaktlose Zustellung an, um auch Personen der Risikogruppen gut erreichen zu können. Denn überall werden Besuche wie in den Jahren vor dem Coronavirus nicht möglich sein. Das betrifft vor allem Pflegeeinrichtungen und Spitäler.

Einschränkungen bei Risikogruppen

Entscheidend dabei, keine Infektionsketten in den Spitälern entstehen zu lassen, sei der kontrollierte Zugang gewesen, erklärte Herwig Wetzlinger, Generaldirektorin-Stellvertreter vom Wiener Krankenanstaltenverbund. Daher bleiben Besuchseinschränkungen vorerst aufrecht. „Es geht nach wie vor darum, Patientinnen und Patienten wie auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer COVID-Infektion zu schützen. Wir bitten daher alle Wienerinnen und Wiener um Ihr Verständnis dafür, dass Besuche auch am Muttertagswochenende nur eingeschränkt möglich sind."

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser wies ebenfalls auf Einschränkungen in Pflegeeinrichtungen hin. So würden beispielsweise Besucherzonen eingerichtet, Anmeldung und Zutrittskontrollen seien nötig, Angehörige müssten auch mit einer Begrenzung der Besuchszeiten und der Anzahl der Besucher rechnen. Eine besondere Schwierigkeit sei außerdem, dass Umarmungen und Berührungen weiterhin nicht möglich sind.

Moser begrüßte dennoch die seit Anfang dieser Woche möglichen Lockerungen der Besuchsverbote. Je länger diese angedauert haben, desto sichtbarer seien die negativen Folgen für Bewohnerinnen und Bewohner geworden. „Auch wenn Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung, die verschiedene Vorerkrankungen haben, zur Risikogruppe gehören, ist es gut und richtig, die Besuchsverbote zu lockern. Es muss abgewogen werden zwischen dem Schutz vor Corona einerseits und der Lebensqualität und der allgemeinen gesundheitlichen Situation andererseits“, so Moser.