Eingangsbereich der Justizanstalt Josefstadt
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Chronik

Lange Besucherschlangen vor Justizanstalt

Mehrere Wochen war der Besuch von Häftlingen in der Justizanstalt Josefstadt wegen der Coronavirus-Pandemie untersagt. Heute war dies erstmals wieder möglich. Der Andrang war so groß, dass sich lange Warteschlangen bildeten.

Schon um 9.20 Uhr war der Bereich vor der Sicherheitsschleuse im Landesgericht für Strafsachen überfüllt. Die Schleuse müssen Häftlingsbesucher passieren, bevor sie in die Justizanstalt gelassen werden. Die Warteschlange erstreckte sich phasenweise über den Parkplatz vor dem Gerichts- und Anstaltsgebäude bis hin zur Landesgerichtsstraße.

Die Angehörigen hatten ihre inhaftierten Verwandten wochenlang nicht gesehen. Sie verhielten sich trotz der Wartezeiten großteils diszipliniert. Auch beim Security-Check gab es trotz der zeitlichen Verzögerungen weitgehend keine Schwierigkeiten. Nach erfolgter Durchsuchung auf verdächtige Gegenstände wurde bei jedem Besucher noch Fieber gemessen, ehe er den Weg Richtung Justizanstalt fortsetzen durfte.

Nicht alle über Anmeldung informiert

„Habe nicht telefoniert, wieso?“, zeigte sich ein junger Mann in der Warteschlange gegenüber der APA nicht über die notwendige Voranmeldung informiert. Auch andere Personen wussten nicht Bescheid. So stellte sich auch eine mehrköpfige Familie an, um dem inhaftierten Sohn einen Besuch abzustatten.

Doch um die Gefahr einer Einschleppung von Covid-19 in die Gefängnisse hintanzuhalten, dürfen Insassen vorerst nur eine erwachsene Person pro Woche empfangen. Ein minderjähriges Kind ist als Begleitung zulässig. Im Besuchsbereich sind MNS-Masken zu tragen, die Besuchsbereiche wurden im Vorfeld außerdem mit Plexiglasscheiben ausgestattet. Eine telefonische Voranmeldung für einen Besuch ist vom Justizministerium vorgeschrieben.

„Ich habe meinen Klienten gesagt, dass sie nicht gleich am ersten Tag besuchen gehen sollen. Und die wissen auch, dass derzeit nur einer rein darf“, meinte der viel beschäftigte Strafverteidiger Alexander Philipp, der mehrere Mandanten in der Justizanstalt Josefstadt betreut. Die Einschränkungen bei den Besuchen hätten sich aber mit Sicherheit noch nicht allgemein herumgesprochen.