Wiener Symphoniker
Lukas Beck
Lukas Beck
Kultur

Orchester wollen im CoV-Modus spielen

Immer mehr Institutionen drängen darauf, den Kulturbetrieb in Wien und in Österreich wieder aufzunehmen. Jetzt haben acht Orchester Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek brieflich versichert, trotz CoV-Sicherheitsmaßnahmen spielen zu können.

In dem Brief wird einleitend darauf verwiesen, dass im Kulturland Österreich seit dem im März verhängten Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus keine Konzert- und Kulturveranstaltungen mehr stattfinden. Kunst und Kultur seien aber bewiesenermaßen gesundheitsfördernd und für viele Menschen unverzichtbar. Besonders die Musik könne heilende Effekte erzielen, was durch viele Studien belegt sei. Kulturelles Leben neben der Wiedereröffnung von Handel, Industrie und Bildung müsse daher dringend angestrebt werden.

Nicht nur das Publikum sei betroffen, auch die Musikerinnen und Musiker selbst. Dass jemand seinen Beruf ausüben kann, sei einer der wichtigsten sozialen Faktoren in Bezug auf Lebenswerwartung und Gesundheit. Die Wiederaufnahme ihrer beruflichen Tätigkeit sei daher nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch aus sozialmedizinischer Perspektive von Bedeutung für Musikerinnen und Musiker.

„Ordentlicher Betrieb kann gewährleistet werden“

Die Verantwortlichen der österreichischen Profi-Orchester setzen daher alles daran, ihrem Publikum die Teilnahme an Opernaufführungen und Konzerten wieder zu ermöglichen und den Lockdown im Orchesterbereich zu beenden. In einem dem Brief angeschlossenen Dokument legen die Orchester dar, wie Empfehlungen, Maßnahmen und Verhaltensregeln seitens der Orchester umgesetzt werden können, um einen „ordentlichen Probe- und Spielbetrieb“ aufnehmen zu können.

So ist die Rede davon, dass nur Personen wieder auftreten sollen, die sich gesund fühlen. Eine tägliche Selbstüberprüfung im Hinblick auf die folgenden Covid-19-typischen Symptome ist daher vor Betreten des Arbeitsgebäudes erforderlich. Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben, gelten als Hochrisikopersonen. Ihnen wird im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge eine Freistellung von der Teilnahme am Orchesterspiel gewährt.

Auftritt und Sicherheitsmaßnahmen parallel möglich

Generell halten die Orchester in dem Brief an Ulrike Lunacek (Grüne) fest, dass der Beruf des Musikers ausgeübt und gleichzeitig die offiziellen Anordnungen eingehalten werden können. So können zum Beispiel Plexiglaswände vor Bläsergruppen gestellt werden, die Musiker einzeln zu ihren Plätzen im Orchester gehen und auf ihren Plätzen einen Meter Mindestabstand einhalten. Zudem müsse der Backstagebereich so organisiert werden, dass sämtliche Vorschriften eingehalten werden können. In dem Bereich sollen auch Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

All diese Maßnahmen müssten natürlich an die jeweils gegebenen örtlichen Begebenheiten angepasst sein. Hinzu kämen noch allgemeine Maßnahmen wie etwa Handdesinfektion beim Betreten der Häuser. Gezeichnet ist der Brief von den Verantwortlichen der nachfolgenden Orchester: Bruckner Orchester Linz, Grazer Philharmoniker, Kärntner Sinfonieorchester, Mozarteumorchester Salzburg, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und Wiener Symphoniker.