Ein Wildschwein am Sonntag, 19. März 2017, im Lainzer Tiergarten.
APA/Georg Hochmuth
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Tiere

Vermehrt Wildschweinsichtungen in Wien

In Wien werden derzeit wieder vermehrt Wildschweine in Wohngebieten gesichtet. Die Stadt stellt deswegen ab nächster Woche wieder Lebendfallen auf, um die Tiere einzufangen. Ein neues Gesetz soll bald auch Erleichterungen für die Wildschweinjagd bringen.

Vor allem in der Donaustadt rund um die Lobau berichteten Bewohnerinnen und Bewohner von den Wildschweinsichtungen. Ab Montag werden deshalb beim Biberhaufenweg Lebendfallen aufgestellt. „Im verbauten Bereich können wir logischerweise nicht mit der üblichen Jagd agieren, das wäre viel zu gefährlich“, sagte Forstdirektor Andreas Januskovecz gegenüber Radio Wien. Zu Einsatz kommen vier Lebendfallen, mit denen im Vorjahr schon 56 Wildschweine gefangen werden konnten.

Die Wildschweine werden dann in den eingezäunten Lainzer Tiergarten gebracht. Ob heuer eine Plage droht, hängt davon ab, wie viele Jungtiere überleben. „Wenn viele überleben, dann haben wir heuer sicher wieder ein sehr, sehr großes Wildschweinjahr. Wenn Sie so wollen, auch eine Plage in gewissen Bereichen. In zwei bis drei Wochen wissen wir da genauer Bescheid“, sagte Januskovecz.

Künftig Jagd auch mit Nachtsichtzielfernrohren

Laut Schätzungen des Forstdirektors gibt es in Wien derzeit zwischen 2.000 und 3.000 Wildschweine. Vor allem sind die Tiere in den Waldbereichen, wie dem Wienerwald, der Lobau und dem Bisamberg zu finden – aber auch in anderen Bereichen der Stadt, wie zum Beispiel auf der Donauinsel. In verbautes Gebiet locken sie etwa Komposthaufen, auch am Boden ausgestreutes Vogelfutter oder liegen gelassenes Fallobst.

Die Tiere können große Schäden in Gärten und Landwirtschaft anrichten. Da sie keine natürlichen Feinde haben, werden sie auch gejagt. Ende Juni ändert Wien sein Jagdgesetz und erlaubt künftig auch Nachtsichtzielfernrohre. Am 25. Juni soll das neue Jagdgesetz im Landtag beschlossen werden, durch den Ausschuss ist es schon.

Die Wildschweine lassen sich laut dem Forstdirektor am besten in der Nacht jagen. „Wildschweine sind sehr intelligente Wesen. Sie haben erkannt, wenn sie sich untertags bewegen, dass sie von Jägern geschossen werden. Deshalb sind sie in die Nacht ausgewichen“, so Januskovecz. Mit den Nachtsichtzielfernrohren soll die Jagd dann auch abseits von Vollmondnächten gut möglich sein.