Dressmann-Filiale
picturedesk.com/WirtschaftsBlatt/Guenther PEROUTKA
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Wirtschaft

Dressmann Österreich ist pleite

Die Österreichtochter der Modekette Dressmann ist zahlungsunfähig. Eine Weiterführung des Geschäfts ist laut Medienberichten nicht geplant. Insgesamt gibt es österreichweit 31 Filialen, 165 Jobs sind von der Pleite betroffen.

Als Grund für den Schuldenberg von 16,3 Millionen Euro gibt das Unternehmen die Coronavirus-Krise an, berichtete der „Kurier“ unter Verweis auf den Kreditschutzverband KSV1870. „Laut Schuldnerangaben kam es im März zu massiven Umsatzeinbrüchen. Im Zuge der ‚Covid-19-Krise‘ sei die Textilindustrie, und damit auch das Geschäftsfeld der Schuldnerin, auf mehreren Ebenen stark getroffen worden. Die Schuldnerin rechnet mit weiteren erheblichen Umsatzeinbußen infolge dieser Umstände“, wird der KSV1870 zitiert.

Verluste bereits im Geschäftsjahr 2018

Betroffen sind 165 Dienstnehmer in 31 Filialen in ganz Österreich. Es sind rund 50 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Ob tatsächlich das Coronavirus an den finanziellen Problemen Schuld ist, ist fraglich: Laut „Kurier“ betrug bereits im Geschäftsjahr 2018 der Verlustvortrag 17,486 Millionen Euro und das negative Eigenkapital 22,86 Millionen Euro.

Vom KSV1870 heißt es dazu zusätzlich noch: „Die Antragstellerin plant aufgrund dieser negativen Prognose keine Weiterführung des Unternehmens. Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird genau zu prüfen haben, ob einzelne Standorte der Antragstellerin zu verwerten sind und welche Vermögenswerte bestehen.“ Am Montag wurde am Handelsgericht Wien dann das Konkursverfahren eröffnet, teilten die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 mit.