In der Stadthalle zeichnet sich wiederum ab, das große Konzerte bzw. Produktionen zum Teil auf Mitte 2021 verschoben werden, berichtete Wien-Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer. Dies hätte sich in Gesprächen mit großen Eventveranstaltern wie Live Nation gezeigt. „Es ist im Moment einfach schwer, Großkonzerte in den Oktober oder November zu verlegen, wo überhaupt noch keine Klarheit herrscht, wird es dann überhaupt möglich sein, Konzerte in dieser Größenordnung zu veranstalten“, so Gollowitzer.
Hafenumbau läuft weiter
Ohne größere Beeinträchtigungen geht laut Wien Holding der Ausbau des Hafens Wien weiter. Der Alberner Hafen wird nach Vorbild des Hafens Freudenau ein neues Hochwasserschutztor erhalten. Geplant wird auch weiter am Fernbusterminal, wobei hier der Architekturwettbewerb aktuell vorbereitet wird. Im Wohnbaubereich – der Konzern verwaltet unter anderem die Gesellschaft Gesiba – werden 2020 rund 1.500 Wohneinheiten errichtet.
Über die Wien-Holding wird sich Wien auch temporär an Firmen beteiligen, die in der Krise Hilfe benötigen. Die ersten Unternehmen hätten sich bereits gemeldet, berichtete Hanke – wobei er noch keine Namen nannte. Abgewickelt wird die Unterstützung über die „Stolz auf Wien“ Beteiligungs GmbH. Sie hat nun auch operativ ihren Betrieb aufgenommen.
Stadthallen-Shows erst 2021
Große Konzerte dürfte es heuer in der Stadthalle wohl nicht mehr geben. Bei der Wien Holding rechnet man erst 2021 mit Großkonzerten.
„Gut gerüstet“ durch Coronavirus-Krise
Die Wien Holding hat am Montag Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr gezogen und einen Ausblick auf 2020 präsentiert – mit erwartbar massiven Unterschieden. Nach dem erfolgreichen Jahr 2019 sei man „gut gerüstet“ die Coronavirus-Krise durchzustehen.
Ausgewiesen wurde ein Gewinn für 2019 von 76,5 Mio. Euro bei einer Bilanzsumme von 1,1 Mrd. Euro. Nach zwei weiteren Rekordmonaten 2020 kam jedoch der Coronavirus-Shutdown. Er dürfte Umsatzeinbußen in der Höhe eines hohen zweistelligen Millionenbetrags bringen, hieß es.
Wichtige Einnahmen fehlen
Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) zeigte sich angesichts der guten Zahlen aus dem Vorjahr zuversichtlich, die Coronavirus-Krise einigermaßen gut zu überstehen: „Wir sind gut gerüstet, wir haben Rücklagen gebildet.“ Das Jahr 2019 sei „sensationell“ verlaufen. In allen Bereichen seien Zuwächse verbucht worden.
In der Holding sind rund 75 Unternehmen versammelt, 42 davon vollkonsolidiert. Insgesamt sind in den Firmen 2.939 Personen beschäftigt, wobei sich davon viele derzeit in Kurzarbeit befinden, wie berichtet wurde. Dass man sich als gut vorbereitet betrachtet, ändert laut Hanke nichts an der Tatsache, dass heuer wichtige Einnahmen fehlen. Er nannte hier etwa die Flughafen-Dividende. Wien ist mit 20 Prozent am Airport beteiligt.
Twin City Liner pendelt nach Tulln
Auch die Schifffahrt ist derzeit massiv betroffen. Der Twin City Liner, der normalerweise in die slowakische Hauptstadt Bratislava pendelt, wird zumindest mit einem neuen „Austria-Ticket“ wieder ablegen. Am Freitag und am Samstag wird ab 5. Juni jeweils nach Tulln gefahren. An Sonn- und Feiertagen stehen Orth an der Donau und Hainburg am Programm. Ab 29. Mai sind auch wieder die DDSG-Schiffe unterwegs.
Auch im Kulturbereich laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung. Die vier Museen des Konzerns, das Mozarthaus, das Jüdische Museum, das Kunst Haus und das Haus der Musik sperren am 31. Mai, also am Pfingstsonntag, wieder auf. Der Eintritt ist an diesem Tag sowie am Pfingstmontag gratis. Bei den Vereinigten Bühnen wird, so zeigte man sich jedenfalls zuversichtlich, die Sanierung des Raimundtheaters zeitgerecht abgeschlossen. Sofern es die Virussituation zulässt, soll im September mit dem Musical „Miss Saigon“ eröffnet werden.