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Anstieg bei Campingurlauben erwartet

Nach dem „Lock-down“ und geschlossenen Grenzen scheint Camping für viele Urlauber eine Alternative zu sein. Einzelne Campingplatzbetreiber berichten von einer gestiegenen Buchungslage. Ob die Saison ein Erfolg wird, hängt auch von den deutschen Urlaubern ab.

Viel frische Luft, wenn erwünscht wenig Kontakt zu anderen und oftmals keine oder nur geringe Gebühren, wenn man kurzfristig storniert: Das sind die Gründe, warum Camping gerade jetzt auch für viele Nicht-Camper zur Urlaubsalternative werde, sagt Tomas Mehlmauer vom österreichischen Campingclub, der die Interessen der heimischen Camper vertritt.

„Gerade aufgrund der Möglichkeiten, die man am Campingplatz hat. Man kann sich relativ weitläufig bewegen, man hat die Möglichkeit soziale Kontakte, wenn man das möchte, auf ein Minimum zu reduzieren. Aufgrund dieser Beispiele denke ich, dass die Beliebtheit von Camping weiter steigen wird“, sagt Mehlmauer.

„Es werden auch längere Zeiträume gebucht“

Das bemerkt auch Gunda Dutzler, die am Gleinkersee in Oberösterreich ein Gasthaus und einen Campingplatz betreibt. Für die kommenden Wochen verzeichne man überdurchschnittlich viele Reservierungen, der Großteil seien Österreicher. „Wir merken es bei der Reservierungslage, dass das schon mehr ist als sonst. Es werden auch längere Zeiträume gebucht, das kennen wir sonst nicht“, sagte Dutzler.

Beim Campingplatz Grubenhof in St. Martin in Salzburg bemerkt Robert Stainer im Buchungssystem ebenfalls eine hohe Nachfrage. Schon über Pfingsten seien viele Gäste gekommen, die in Nicht-Coronavirus-Zeiten wohl ans Meer gefahren wären. „Ich glaube, dass das mittelfristig das Thema Camping sogar noch befeuern wird. Mit einer eigenen Behausung unterwegs sein, in der Natur, das wird es glaube ich eher noch beflügeln“, sagt Stainer.

Campingplätze haben bauliche Maßnahmen ergriffen

Ganz ohne CoV-Regeln wird aber auch der Camping-Urlaub nicht verlaufen können. Denn hin und wieder wird man doch Gemeinschaftsräume, etwa in Gasthäusern oder Sanitäreinrichtungen betreten, sagt Mehlmauer vom Campingclub.

„Da wo man Gemeinschaftseinrichtungen nutzt, da wird es wahrscheinlich notwendig sein, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Es gibt aber auch schon Campingplätze, die bauliche Maßnahmen geschaffen haben, Zum Beispiel Plexiglasscheiben, oder Handwaschbecken, wo jedes zweite gesperrt ist, um diesen Mindestabstand von einem Meter zu gewährleisten“, so Mehlmauer.

Besonders wichtig für Betriebe seien ausländische Gäste, die normalerweise zwei Drittel der jährlichen Camper ausmachen, sagte Mehlmauer. Allen voran die Urlauber aus Deutschland. Ob sie tatsächlich kommen, bleibt aber noch abzuwarten.