Leere Bühne
Getty Images/Digital Vision/Trio Images
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Kultur

Jeunesse schränkt Angebot stark ein

Jeunesse, einer der wichtigsten Musikveranstalter für Kinder- und Jugendkonzerte, ist von der CoV-Krise hart getroffen. Nun will der Verein das Herbstprogramm radikal kürzen. Die Konzerte werden nicht mehr in ganz Österreich, sondern nur mehr in Wien stattfinden.

Der finanzielle Schaden bei der Jeunesse wegen abgesagter Konzerte ist groß. In der Saison 2019/2020 werde es einen Verlust von rund 300.000 Euro geben, sagte die kaufmännische Geschäftsführerin der Jeunesse, Alexandra Jachim, gegenüber Radio Wien. Und das, obwohl die Mitarbeiter in Kurzarbeit sind. Förderungen vom Bund gab es bisher aufgrund der rechtlichen Konstruktion des Vereins keine.

Die kaufmännische Geschäftsführerin zieht nun die Reißleine. „Wir müssen einfach eine Neuausrichtung der Jeunesse machen und die Organisation neu aufstellen. Das heißt, wir müssen und wollen die Insolvenz abwenden und die Jeunesse in eine neue Zukunft führen“, sagte Jachim.

Konzerte für Kinder fallen ganz weg

Die Konsequenzen daraus: Konzerte gibt es nur mehr in Wien. Aber auch hier werden in der kommenden Saison 75 Prozent des Programms gestrichen. Die Konzerte für Kinder fallen ganz weg, und die Abendkonzerte in Wien werden auf 60 reduziert. „Bedauerlicherweise nach heutigem Stand sieht es so aus, als könnten wir die Kinderkonzerte nicht aufrechterhalten.“

Der Verein konzentriert sich nun auf Orchesterkonzerte. Geplant ist ein neu entwickeltes Vermittlungsprogramm für Schulen. „Es soll eine Plattform sein, die Kinder möglichst dort abholt, wo sie sind. Wo wir nicht unbedingt in den großen Konzertsälen sein müssen“, sagte Jachim. Außerdem soll ein „Musiktreffpunkt“ für Jugendliche kommen. Letzteres sei für die „Generation Z“ geplant, also „die 16- bis 25-Jährigen“.

Laut Jachim hoffe man derzeit noch auf Geld aus dem vom Bund versprochenen Fond für Kulturbetriebe, um die Verluste geringer zu halten. „Wir sind in regelmäßigem Austausch mit der Politik. Wir hoffen nach wie vor, dass der Fonds für die Kulturbetriebe, der jetzt bald veröffentlicht werden soll, dann die Rettung bringt, auf die wir warten.“