Uniformen aus dem Zweiten Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum (HGM)
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wissenschaft

HGM soll teilweise neu gestaltet werden

Nach dem Bericht der Expertenkommission rund um Museumsbund-Präsident Wolfgang Muchitsch zum Saal „Republik und Diktatur“ im Heeresgeschichtlichen Museum Wien (HGM) will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) nun Teile des Museums neu gestalten.

Als „nicht mehr zeitgemäß und insgesamt unzureichend“ beurteilte die Expertenkommission den Ausstellungsteil „Republik und Diktatur“. Zwar fänden sich in der Schau keine „expliziten Hinweise auf antisemitische, rassistische oder rechtsextreme Inhalte“, jedoch sei durch die Zusammenstellung der Objekte und deren „mangelhafte Kontextualisierung eine Missinterpretation der Inhalte möglich“, heißt es in der Zusammenfassung des neunseitigen Berichts.

HGM bleibt unter der Verwaltung des Ministeriums

Der Empfehlung nach einer Neuaufstellung des Ausstellungsteils folgte nun auch die Ministerin. „Mit dem HGM verfügen wir neben einem großartigen Museum auch über viel Verantwortung gegenüber unserer Geschichte, der Geschichte unseres Militärs und der dunkelsten Stunden unserer Zeit. Die kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Dritten Reichs ist mir hierbei ein besonderes Anliegen“, so Tanner. „Da dies besonderes Feingefühl benötigt, habe ich vor, auf Basis der Ergebnisse der Kommissionsberichte, Teile des Museums neu zu gestalten.“

In den Prozess der Neugestaltung sollen auch internationale Expertinnen und Experten eingebunden werden. Tanner stellte auch klar, „dass das Heeresgeschichtliche Museum unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Landesverteidigung bleiben soll und für die Neuausrichtung sowie für die Ausgestaltung und Kontextuierung einzelner Ausstellungsteile die dementsprechende finanzielle Ausstattung bekommen soll“.

Zweite Untersuchung veranlasst

Grundsätzlich empfiehlt die Kommission einen „Leitbildprozess des HGM, um das Bild eines Militärmuseums im 21. Jahrhundert zu schärfen und eine zeitgemäße Orientierung zu ermöglichen“. Daher soll nun auch der zweite Teil der Untersuchung, der das Heeresgeschichtliche Museum mit allen Zeitepochen evaluiert, in Auftrag gegeben werden, wie es am Montag in der Aussendung des Verteidigungsministeriums hieß.