Der Donaukanal ist 17 Kilometer lang, derzeit drängt sich aber alles auf einem zwei Kilometer langen Abschnitt – vor allem abends. Der Bereich zwischen Augartenbrücke und Franzensbrücke ist zur Partymeile mutiert, weil Clubs, Discos und Bars nach wie vor geschlossen haben oder um 23.00 Uhr schließen.
Die Besucherinnen und Besucher halten die coronavirusbedingten Abstandsregeln oft nicht ein. Das soll sich der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zufolge ändern. „Wir werden daher jetzt auch Schwerpunktaktionen mit dem Büro für Sofortmaßnahmen machen, gemeinsam mit der Polizei“, kündigte Sima gegenüber „Wien heute“ an.
Zusätzliches Reinigungspersonal und mehr Mistkübel
Die Menschenansammlungen am Donaukanal seien ein temporäres Phänomen, so Sima. Wenn die Clubs wieder offen hätten, würde es am Kanal wieder ruhiger werden und dann sollten auch die Müllberge wieder kleiner werden. Drei Mal am Tag reinigte die Stadt Wien bis Montag die Flächen am Donaukanal, über 200 Müllgefäße waren bereits vorhanden. Dennoch reichte das nicht aus. Am Montag wurden weitere Maßnahmen angekündigt: Das Personal für die Reinigung wird verdoppelt, weitere hundert Mistkübel zu je 240 Liter werden aufgestellt.
Gedränge am Donaukanal
Der Donaukanal ist Partyzone und in Coronavirus-Zeiten unter besonderer Beobachtung. Der Abstand wird selten eingehalten, zudem sitzen alle Gäste auf einer Seite des Kanals. Der Grund: Lokale sind geschlossen, Klos gibts wenige. Die Stadt will auch keine mobilen Anlagen aufstellen, aus Angst vor Vandalismus.
Keine mobilen Toiletten vorgesehen
Ein weiteres Problem in der derzeitigen Partyzone: die Toilettensituation. Die Menschen versammeln sich oft um die WCs der Lokale. Sie Stadt will aber keine mobilen Klos aufstellen, damit sich die Menschenmenge besser verteilt. „Wir haben damit schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem im Zusammenhang mit Alkohol“, sagte Sima. Mobile Klos würden oft schon nach einem Tag umgestoßen werden oder im Donaukanal landen.