Arzt untersucht Rücken eines Mannes
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Gesundheit

Mehr Hautkrebs-Fälle durch Coronavirus-Krise

In den ersten Monaten der Coronavirus-Krise sind andere Krankheiten vernachlässigt worden. Hautärzte verzeichnen jetzt eine Zunahme fortgeschrittener Hautkrebsarten, weil Kontrolluntersuchungen verschoben wurden.

Gerade das Melanom, der schwarze Hautkrebs, bildet schnell Metastasen. Früherkennung ist demnach sehr wichtig. Viele Betroffene seien aber während des Lockdowns nicht zur Hautärztin oder zum Hautarzt gegangen, sagte der Vorstand der dermatologischen Abteilung der Klinik Landstraße, Klemens Rappersberger „Das sehen wir jetzt am laufenden Band, dass Patienten mit Tumoren kommen, wo wir sagen ‚Warum sind Sie nicht vor drei Monaten gekommen?“, so der Dermatologe am Samstag gegenüber „Wien heute“.

Mehr Hautkrebs wegen Corona befürchtet

Viele Kontrolluntersuchungen sind während des Corona Lockdowns ausgeblieben. Hautärzte befürchten nun mehr Fälle von Hautkrebs in Wien.

Aufwändigere Behandlung nötig

Ein verzögerter Behandlungsbeginn bedeutet in der Regel eine aufwändigere Behandlung: „Wären sie rechtzeitig gekommen, hätte man sie mit viel einfacheren Methoden heilen können – mit Salben, Laser, Hitze- oder Kältetherapie“, so der Facharzt. Jetzt, wo der Tumor eine entsprechende Dicke erreicht habe, müsse man schneiden.

Der weiße Hautkrebs ist mit 40.000 bis 50.000 Erkrankungen pro Jahr in Österreich noch viel häufiger. Aber auch da wirkt sich ein verzögerter Behandlungsbeginn nicht gut aus. Rund 400 Menschen sterben jedes Jahr in Österreich an Hautkrebs.