Austria Center von der Seite im Umbau
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Wirtschaft

Austria Center droht Totalausfall

Das Austria Center Vienna ist mit dem Ergebnis des Vorjahres zufrieden – trotz Rückgangs wegen Umbauarbeiten. 2020 ist laut Austria Center jedoch ein coronavirusbedingter Totalausfall bei den Kongressen möglich.

2019 sei „in jeder Hinsicht ein erfolgreiches Jahr“ gewesen, sagte Susanne Baumann-Söllner, Direktorin des Austria Centers, am Dienstag. Trotz laufender Modernisierungsarbeiten habe man an die Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen können. „Heuer wäre laut Buchungsstand ein absolutes Rekordjahr gefolgt. Die mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Kongressverschiebungen und -ausfälle machen stattdessen sehr schmerzhaft deutlich, welch hohe Bedeutung die Kongresswirtschaft für den Tourismusstandort Wien hat“, sagte Susanne Baumann-Söllner, die Direktorin des Austria Centers, in einer Stellungnahme am Dienstag.

Rekordjahr 2018 im Vorjahr nicht übertroffen

Mit 91.501 internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gab es 2019 gegenüber dem Rekordjahr 2018 (115.938) einen Rückgang um zwölf Prozent: „Wir haben uns bewusst für einen Umbau bei laufendem Betrieb entschieden, dazu haben wir das Jahr in Veranstaltungsphasen und Bauphasen aufgeteilt“, sagte Baumann-Söllner. Die Entwicklung der Umsätze aus Veranstaltungen und Provisionen verlief 2019 ähnlich: Mit 13,2 Millionen Euro lag man 10,5 Prozent unter dem Ergebnis des Rekordvorjahres (14,8 Mio. Euro), wie es hieß.

Heuer müsse hingegen – zumindest bis zum Herbst – mit einem Komplettausfall aller Großveranstaltungen gerechnet werden. Und auch für den Herbst sei die Situation noch unklar. Denn seit Mitte Juni dürften Fach- und Publikumsmessen ohne Teilnehmerbeschränkung unter bestimmten Hygienevorgaben stattfinden. Kongresse seien davon aber noch nicht betroffen.

Zwei Großkongresse im Herbst vorgesehen

„Nach derzeitigem Stand sind im Oktober und November noch zwei Großkongresse bei uns vorgesehen. Angesichts des sehr positiven Gesamttrends bin ich sehr zuversichtlich, dass ab September auch Kongresse mit Teilnehmerzahlen über 1.000 Personen stattfinden können. Allerdings benötigt die Branche schon jetzt Planungssicherheit für den Herbst“, sagte Baumann-Söllner.

Sollte die 1.000-Teilnehmer-Grenze beibehalten werden, wären die Folgen dramatisch, wird gewarnt. Das wäre gleichbedeutend mit einer Auslastung von fünf Prozent der Räumlichkeiten im Austria Center und der Absage aller noch verbliebenen Kongresse im Jahr 2020. Die einzigen Events, die derzeit stattfinden, sind Meetings, Seminare und kleine Tagungen. Dafür wurde ein hauseigenes Hygienekonzept entwickelt, wurde betont.