Gesundheit

Ärzte fordern: „Spitäler für Herbst ausrüsten“

Spitalsärzte sind alarmiert wegen der wieder steigenden Coronavirus-Fallzahlen. Die Wiener Ärztekammer fordert von Stadt und Bund, die Krankenhäuser vor einer möglicherweise drohenden zweiten Ansteckungswelle im Herbst krisensicher zu machen.

Die Wienerinnen und Wiener nehmen derzeit Corona etwas zu leicht, meint Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien.: „Vor allem der Umgang mit Masken erfolgt eindeutig zu lasch“, so der Ärztevertreter auf „Radio Wien“.

Forderung nach Schutzausrüstung und mehr Personal

Was derzeit noch geringere Auswirkungen hat, könnte im Herbst aber, wenn die Menschen wieder mehr in geschlossenen Räumen sind, fatale Auswirkungen haben. „Wir müssen bereits jetzt anfangen, die Spitäler für den Herbst ausreichend auszurüsten“, so Weismüller. Neben der Bundesebene sieht er die Stadt Wien und den Wiener Gesundheitsverbund besonders gefordert: „Runde eins wurde in Wien zwar gut gemeistert, allerdings könnte Runde zwei gemeinsam mit der gleichzeitig eintretenden jahresüblichen Grippewelle bedeutend schwerer ausfallen.“

Weismüller erinnerte zudem an die Zusagen für mehr Personal: „Die 250 zusätzlichen Dienstposten für die Wiener Spitäler, die zu Beginn des Jahres zugesagt wurden, werden wir im Herbst dringend brauchen.“ Auch müsse für ausreichend Medikamente und Schutzausrüstung vorgesorgt werden.

Zahl der Neuinfektionen wieder dreistellig

Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Österreich am Freitag zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen dreistellig. Waren es am Mittwoch 107 Neuinfizierte gewesen, beträgt der Zuwachs nun sogar 109. Der „Hotspot“ ist dabei erneut Oberösterreich, wobei es da nach 61 am Mittwoch und 42 am Donnerstag mit nun 50 wieder ein Plus gab. Wien folgt am Freitag mit 36 Neuinfektionen.