Eröffnet wird das Festival mit einem besonderem Highlight: Zu sehen gibt es Ludwig van Beethovens „Fidelio“. Dabei handelt es sich um eine TV-Aufzeichnung der Probenarbeiten im Theater an der Wien, die auch im ORF und Arte gezeigt wurde. Der von Oscar-Preisträger Christoph Waltz inszenierte „Fidelio“ war als einer der Höhepunkte des Beethoven-Jahres 2020 im Theater an der Wien geplant gewesen.
Aber es kam anders: Die Premiere und alle Folgevorstellungen im März dieses Jahres mussten aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus abgesagt werden. Nun gibt es die Fassung am Rathausplatz zu sehen, ein zweites Mal übrigens am 30. August.
Coronavirus-Pandemie erzwingt Änderungen für Sicherheit
Die auffallendsten Änderungen beim Filmfestival betreffen vor allem den heuer klar eingegrenzten Open-Air-Kinobereich für 500 Personen. Statt langer Sitzreihen vor der Leinwand gibt es Logen für zwei oder für vier Personen. Diese müssen online reserviert werden. Vollständig davon abgetrennt ist der zweite Bereich, das Gastronomieangebot. Hier gibt es ebenfalls Platz für 500 Menschen. Laut dem Veranstalter können durch diese Zweiteilung des Rathausplatzes die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände und Schutzmaßnahmen am besten umgesetzt werden.
Der Sicherheit der Besucherinnen und Besucher dienen auch getrennte Eingangs- und Ausgangsbereiche. Das Open-Air-Kino kann nur über die Lichtenfelsgasse und ausschließlich mit gültigem Ticket während der festgelegten Einlasszeiten betreten werden. Um das Kino zu verlassen gibt es je einen Ausgang in der Felderstraße und in der Lichtenfelsgasse. Zur besseren Orientierung dienen Bodenmarkierungen, Hinweisschilder und LED-Infotafeln. Mittel zur Handdesinfektion und kostenlose Mundnasenschutzmasken stehen bereit.
Beethoven-Schwerpunkt und Avicii
65 Tage lang sind jeden Abend auf der 300-Quadratmeter-Leinwand Produktionen zahlreicher Genres zu sehen: Filmmusik, Pop, Klassik, Tanz und Ballett, Oper und Operette, Musical, Konzerte und anderes mehr decken beinahe jedes Interesse des Publikums ab. Ein Schwerpunkt gilt dem 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Nach Fidelio zur Eröffnung sind seine Kompositionen an mindestens einem Abend pro Woche beim Festival zu hören, wie die „Symphonie Nr. 9“, das „Beethoven Projekt: Ballet von John Neumeier“ oder der Pianist Rudolf Buchbinder, der „Beethovens Klaviersonaten“ interpretiert.
Der 150. Geburtstag von Franz Lehár wird mit der Operette „Das Land des Lächelns“ gewürdigt, Jacques Offenbachs 140. Todestag mit der Produktion „Orphée aux enfers“ von den Salzburger Festspielen 2019 gedacht. Das Filmfestivel erinnert auch an jüngst verstorbene Künstlerinnen und Künstler wie Jessye Norman und Mirella Freni, an den Regisseur Franco Zeffirelli, den zeitgenössischen Komponisten Krzysztof Penderecki oder den Ausnahme-Pop-Produzenten Avicii. Fans der Popmusik können sich auf legendäre Konzerte von Grönemeyer über Take That bis hin zu Parov Stelar und Mando Diao freuen.
Schutzmaßnahmen gegen Coronavirus
Extra rufen die Veranstalter die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus in Erinnerung, die auf dem Rathausplatz wie anderswo einzuhalten sind: Händewaschen, Distanz halten, Hände weg von Augen, Nase, Mund und Atemhygiene. Wer sich krank fühlt, sollte das Festival nicht besuchen.
Zu Ende geht das 30. Filmfestival auf dem Rathausplatz am ersten September-Wochenende. Am Samstag ist das Musical „I am from Austria“ mit den Hits von Rainhard Fendrich zu sehen. Am Sonntag beendet eine zeitversetzt live ausgestrahlte Übertragung aus der Wiener Staatsoper das Filmfestival.