Belvedere 21
Belvedere/ Gerald Zugmann
Belvedere/ Gerald Zugmann
Kultur

Belvedere 21 lädt zur Sommerfrische

Statt auf Touristen setzt das Belvedere coronabedingt heuer auf jene, die in Wien bleiben. Das übergreifende Motto, das Direktorin Stella Rollig ausruft, lautet „Draußen sein“. Dabei konzentrieren sich die Outdooraktivitäten auf das Belvedere 21 und den Skulpturengarten.

Der Skulpturengarten öffnet sich während der Museumszeiten nun hin zum angrenzenden Schweizergarten. „Damit konnten wir einen lang gehegten Wunsch realisieren“, freute sich Rollig. Ab 23. Juli und noch bis 17. September gibt es hier an fünf Donnerstagabenden die Veranstaltungsreihe „Gemeinsame Wagnisse“ zu erleben. Diese bietet bei freiem Eintritt Performances und Lesungen, Konzerte und Gespräche. Ziel ist ein möglichst niederschwelliger Zugang zu brennenden Themen wie Klimaschutz, Kolonialismus oder queere Lebensweisen.

Welleninstallation im Garten

Konkret auf den Skulpturengarten und seinen neuen Zugang zum Schweizergarten bezogen ist die Reihe „Community Outreach“. Hierbei wurden unter anderem drei Biodiversitätsspaziergänge zur biologischen Erkundung der Belvedere-21-Umgebung durch die Künstlerin Anita Fuchs geboten, deren letzter am heutigen Donnerstag stattfindet. Eine „partizipative Installation“ von Marlene Hausegger unter dem Titel „Platz an der Sonne“ wird mit Lesungen und Diskussionen ab dem heutigen Donnerstag an fünf Abenden zum Leben erweckt, und Thomas Baumann hat mit „Wak“ eine neue Welleninstallation für den Skulpturengarten geschaffen.

Freiluftkino mit Zukunftsutopien

Vor allem aber findet das mittlerweile etablierte Sommerkino des Belvedere auch heuer statt – erstmals jedoch ebenfalls beim Belvedere 21. Unter dem Titel „Visions of Reality“ startet dort am 7. August das Freiluftkinovergnügen. Bis 30. August sind dann jeden Freitag, Samstag und Sonntag ab 21 Uhr Filme zu erleben, deren verbindende Klammer das Skizzieren von Zukunftsutopien ist – das aber in variantenreicher Form.

So reicht das Spektrum der ausgewählten Werke von Wolfgang Liebeneiners Kultfilm „1. April 2000“ aus 1952, in dem ein Operettenösterreich um seinen auch im Jahr 2000 noch nicht abgeschlossenen Staatsvertrag kämpft, bis zu Michel Gondrys bittersüßem Liebesfilm „Vergiss mein nicht!“ aus 2004, in dem sich Jim Carrey mittels Eingriff die Erinnerung an seine verflossene Geliebte entfernen lässt. Zum Abschluss ist dann Andrew Niccols Dystopie „Gattaca“ mit Ethan Hawke, Uma Thurman und Jude Law sowie der Musik von Michael Nyman zu erleben.

199 Plätze bei Schönwetter

Die aktuellen Sicherheitsauflagen im Zuge der Coronapandemie werde man einhalten, wurde versichert. Bei Schönwetter bietet man 199 Plätze, zu denen man mit dem regulären Museumsticket Zutritt erhält. Sollte der Kinotross aus Wettergründen ins Blickle-Kino und damit nach innen wandern, sind es 55. Hier kann man sich mit einem Premiumticket für fünf Euro Aufpreis einen Fixplatz für den Fall der Fälle sichern.