Chronik

Schuldnerberatung erwartet mehr Klienten

Die Zahl der Anrufe bei der Wiener Schuldnerberatung ist seit Beginn der Sommerferien deutlich angestiegen. Immer mehr Menschen spüren die Folgen der Coronavirus-Pandemie und suchen Hilfe wegen ihrer Geldprobleme.

Ein wichtiger Faktor dabei ist die nach wie vor sehr hohe Arbeitslosigkeit. Völlig unklar ist zusätzlich, wie sich ein Aufflammen der Pandemie im Herbst auswirken könnte. Die Wiener Schuldnerberatung ließ dafür ein Prognosenmodell ausarbeiten, das auf den Arbeitsmarktdaten der vergangenen 20 Jahre basiert.

Diese Daten geben allerdings keinen Grund zur Freude, befürchtet Christian Neumayer, Leiter der Schuldnerberatung: „In Wien sagt uns unser Prognosenmodell, dass wir bei 10.000 neuen Arbeitslosen rund 800 zusätzliche Kundinnen und Kunden in der Schuldnerberatung bekommen werden.“

Großer Ansturm im Frühjahr erwartet

In Wien sind im Vergleich zum Juni des Vorjahres 53.000 Menschen mehr arbeitslos. Das würde bedeuten, dass rund 4.000 Wienerinnen und Wiener mehr Hilfe bei der Schuldnerberatung suchen werden. Insgesamt wären das dann 14.000. Der größte Ansturm wird dabei nach derzeitiger Lage der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr 2021 erwartet. Dann werden die Gläubiger ihr Geld haben wollen.