Die vom ungarischstämmigen US-Investor George Soros in Budapest gegründete CEU hat vergangenen Herbst ihren Standort gewechselt, nachdem die ungarische Regierung ihr die Rechtsgrundlage entzogen hatte. Übergangsweise befindet sich der Campus der CEU in der Quellenstraße in Wien-Favoriten. Bis 2025 soll die Uni auf das Areal des Otto-Wagner-Spitals übersiedeln.
„Soros-Universität“ zieht in Otto-Wagner-Pavillons ein
Die Ansiedlung der internationalen Privatuniversität Central European University auf dem Gelände des ehemaligen Otto-Wagner-Spitals ist unter Dach und Fach. Die „Soros-Uni“, wie sie auch genannt wird, wird in einem Drittel der Pavillons einziehen.
Ein entsprechender Baurechtsvertrag mit der CEU wurde auf 100 Jahre abgeschlossen und sieht vor, dass die Universität selbst die Sanierung der Gebäude in der rein von ihr genutzten „Kernzone“ – das ist rund ein Drittel des verfügbaren Areals – übernimmt. Eigentümerin der Liegenschaft ist die Wirtschaftsagentur Wien als Fonds der Stadt Wien. Der Vertrag sieht auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Nutzung für weitere 100 Jahre vor.
Investition im dreistelligen Millionenbereich
Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) nannte die Ansiedlung der CEU „ein wichtiges wirtschaftliches Signal“ und spricht auch von einer dreistelligen Millionensumme, die die CEU am Otto-Wagner-Areal investiert: „Die Realisierung dieses Universitätscampus bis 2025 wird in den nächsten Jahren für einen volkswirtschaftlichen Mehrwert in der Stadt sorgen und das Bild von Wien als moderne, weltoffene, internationale Stadt festigen“, so Hanke.
Neben dem CEU-Lehrbetrieb sind auf den benachbarten Flächen auch Studentenunterkünfte geplant, aber nicht nur, wie Wirtschaftsagentur-Chef Gerhard Hirczi bei der Vertragsunterzeichnung betonte: „Es gibt ein Areal, das nennt sich interuniversitäres Areal, das ist offen für mögliche Erweiterungen der Universität. Und auch, um andere Nutzungen auf die Steinhofgründe zu bekommen.“
Spazierengehen auch am Unicampus erlaubt
CEU-Rektor Michael Ignatieff dankte für den Empfang „mit offenen Armen“ durch die Stadt. „Mit dieser Unterzeichnung macht die CEU Wien zu ihrem ständigen Zuhause und verpflichtet sich, ein verantwortungsbewusster Partner in der Gemeinschaft der Steinhofgründe zu sein.“ Insgesamt werden an der CEU auf den Steinhofgründen rund 2.000 Studierende unterrichtet.
Ab Herbst startet die Planungsphase für das Areal, auf dem sich derzeit noch Einrichtungen des Wiener Gesundheitsverbundes befinden. Fest steht schon jetzt: Die Busverbindungen zu den Steinhofgründen werden in Zukunft ausgebaut. Das Spazierengehen bleibt – auch am Unicampus – weiter erlaubt.