Schloss Belvedere
ORF.at/Sonja Ryzienski
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Kultur

CoV: Teure Gemälde „hängengeblieben“

Die Wiener Museen haben durch das Coronoavirus nicht nur mit weniger Besuchern zu kämpfen, zu schaffen machen einigen Häusern verliehene oder geliehene Kunstwerke, die nicht mehr zurückgegeben werden konnten. Durch längere Versicherungszeiten sind zum Teil mehr Kosten entstanden.

Beim Belvedere entstanden durch Leihgaben an andere Museen, die wegen des Coronavirus nicht zeitgerecht zurückkehren konnten, Mehrkosten wegen längerer Versicherungszeiträume. Diese Kosten werden jedoch laut einer Sprecherin des Museums von den leihnehmenden Institutionen abgedeckt.

So sind beispielsweise das Werk „Der Rentmeister“ von Oskar Kokoschka und der „Stehende Jünglingsakt zwischen Felsen“ von Koloman Moser in Lausanne „hängengeblieben“. Sie kommen laut der Belvedere-Sprecherin nun erst Anfang September zurück nach Wien. Ursprünglich wäre die Rückkehr für Ende Mai geplant gewesen

Zwei Bilder des Belvedere sind in Lausanne „hängengeblieben“ und kommen statt Ende Mai nun erst Anfang September zurück nach Wien.
Belvedere
Diese beiden Gemälde aus dem Belvedere blieben in Lausanne „hängen“

Luftfrachtkosten: Steigerungen bis zu 500 Prozent

Im Kunsthistorischen Museen (KHM) musste wegen des Coronavirus die Eröffnung der Ausstellung „Beethoven bewegt“ auf September verschoben und damit die Leihdauer der Objekte verlängert werden. Der finanzielle Mehraufwand sei hoch, so eine Sprecherin, man könne ihn aber noch nicht genau beziffern, sagte sie gegenüber Radio Wien.

Anders in der Albertina: Dort konnten laut der Pressestelle günstigere Tarife für Versicherungen ausgehandelt werden, da während der Coronavirus-Schließzeit für ausgeliehene Bilder nur Depotkosten bezahlt werden mussten.

Der Transport der Kunstwerke wurde aufgrund der CoV-Krise auch teurer. Vor allem bei den Luftfrachtkosten gab es einen massiven Anstieg. Die Steigerungen machten teilweise bis zu 500 Prozent aus, weil ja der Luftverkehr und damit das Angebot stark eingeschränkt worden war.

„Zum ersten Mal, dass es so streng war“

Schwierig gestaltete sich für die Museen der Transport sehr wertvoller Objekte. Kuriere begleiten diese Schätze normalerweise und lassen sie keinen Moment aus den Augen. Dabei verfolgen sie jedes Detail beim Aus- und Einpacken. Doch gerade diese Aufpasser konnten wegen des Coronavirus oft nicht reisen, etwa weil in der Fahrerkabine des Lastwagens wegen der gebotenen Abstandsregeln kein Platz für sie war.

So berichtete die Albertina von einer Leihgabe, wo der Transport ab dem Einpacken bis zum Verladen ins Flugzeug mitgefilmt werden musste. „Zum ersten Mal, dass es so streng war“, hieß es.