Krähe auf Ast
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CHRONIK

Krähenplage im Landgut Cobenzl

Das Landgut Cobenzl in Wien-Döbling kämpft zurzeit gegen Dutzende Krähen. Die Vögel haben den Bauernhof als Futterstelle entdeckt und streiten nun mit den dort lebenden Tieren um das Futter. Einige verletzte und getötete Bauernhoftiere sind die Folge.

Schafe, Ziegen, Schweine, Kaninchen und Gänse: Im Landgut Cobenzl leben rund 100 Tiere, die dort besucht und auch gestreichelt werden können. Besonders gefährdet durch die Krähen seien vor allem die dort lebenden Jungtiere und andere Singvögel. So schlimm wie heuer sei es noch nie gewesen, sagte Herbert Veit, Eigentümer des Landguts Cobenzl, gegenüber „Wien heute“.

Krähenplage im Landgut Cobenzl

Das Landgut Cobenzl in Wien-Döbling kämpft zurzeit gegen Dutzende Krähen. Die Vögel haben den Bauernhof als Futterstelle entdeckt und streiten nun mit den dort lebenden Tieren um das Futter. Einige verletzte und getötete Bauernhoftiere sind die Folge.

„Die Krähen nehmen die kleinen Kücken und Kaninchen und fressen sie. Es ist peinlich, wenn die Krähen in den Stall hineingehen, sich ein kleines Kaninchen schnappen und damit an den Kindern vorbeifliegen“, sagte Veit. Bei den jungen Besucherinnen und Besucherin hätten die Krähen schon für den einen oder anderen Aufschrei gesorgt.

Krähen fressen Bauernhoftieren Futter weg

Auch größere Tiere seien von den Krähen nicht sicher, so Veit. Denn die Vögel hätten es auf das Futter der Tiere abgesehen. Bei so einem Futterkampf habe eine Gans bereits ein Auge verloren. Auch andere Vögel, die in den Stallungen ihre Nester bauen, wurden von den Krähen attackiert.

Krähenproblem Cobenzl
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Eine Gans soll bei einem Kampf mit einer Krähe ein Auge verloren haben

„Die Kücken der Schwalben, die hier nisten, werden von den Krähen aus dem Nest geholt“, schilderte Veit seine Beobachtung. Andere Singvögel – Krähen zählen selbst auch zu den Singvögeln – gebe es deshalb auf dem Cobenzl jedes Jahr weniger. Vor allem Schwalben würde man hier nur noch vereinzelt sehen.

Besucherinnen und Besucher locken Krähen an

Vor allem dort, wo Menschen ihre Essensreste hinterlassen, würde es die Krähen hinziehen, sagte der Zoologen Harald Krenn von der Universität Wien im „Wien heute“-Interview: „Dort wo Menschen ein Picknick machen, grillen oder Abfälle zurücklassen, dort gibt es punktuell viele Krähen. An diesen Orten ziehen die Vögel dann auch ihre Jungen auf. Sie sind deshalb für ein paar Wochen sehr auffällig.“ Von einer Krähenplage in ganz Wien kann man aber laut dem Experten nicht sprechen.

Die Jungtiere, das verstreute Futter und der hinterlassene Müll der Besucherinnen und Besucher machten den Bauernhof Cobenzl wohl zum Futterparadies für Krähen. Wichtig sei es daher, die Vögel nicht zusätzlich anzufüttern.