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WIRTSCHAFT

Krise bringt Reisebüros kräftiges Minus

Der coronavirusbedingte Reisestillstand im Frühjahr und die derzeitigen Reisebestimmungen haben die Reisebüros in Wien hart getroffen. Trotz schwacher Buchungslage ist eine Pleitewelle aber bisher ausgeblieben.

Die Buchungslage brach laut Wirtschaftskammer um 80 bis 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Trotzdem waren, bis auf ganz wenige Einzelfälle, Konkurse bisher die Ausnahme.

Das dürfte auch so bleiben, denn die rund 600 Reisebüros in der Stadt stellten rasch auf Krisenmodus um, so Gregor Kadanka von der Wirtschaftskammer gegenüber Radio Wien: „Die Reisebüros haben sich mehr oder weniger in die Kurzarbeit begeben und versuchen so durch die Krise zu tauchen.“

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Reisebüros rechnen 2021 mit Normalisierung

Dieses Durchtauchen dürfte noch einige Zeit andauern, denn die Kundinnen und Kunden seien verunsichert. Zusätzlich ändern sich immer wieder die Reisebestimmungen. „All das trägt natürlich nicht dazu bei, dass das Geschäft so läuft, wie es normalerweise läuft,“ so Kadanka. „Der Buchungsstand bei den meisten Reisebüros liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen zehn und 20 Prozent im Vergleich zu einer normalen Saison.“ In den letzten Monaten habe sich die Situation zumindest etwas verbessert.

Durch die Verlängerung der Kurzarbeit und staatlicher Hilfen dürften laut Kadanka die meisten Betriebe über die Krise kommen. Zurzeit warte man aber noch auf inhaltliche Details der Hilfspakete: „Beurteilen wird man es erst können, wenn man das Packerl aufmacht und reinschaut,“ so Kadanka. Eine Pleite-Welle sei nicht zu erwarten.
Wegen der positiven Signale bei der Coronavirus-Impfstoff Suche und der verbesserten Tests rechnete er mit einer Normalisierung der Situation bereits mit nächstem Jahr.