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Wirtschaft

Bisher 5.000 CoV-Tests in Hotellerie

Derzeit hat in Wien wegen des CoV noch immer jedes zweite Hotel geschlossen. Für Beschäftigte in den 200 geöffneten Betrieben bietet der Bund regelmäßige CoV-Tests an. Rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 166 Hotels haben bis jetzt mitgemacht.

Seit Anfang Juli werden die Tests angeboten. Bis jetzt haben sie laut Österreichischer Hoteliervereinigung (ÖHV) noch keine CoV-Fälle in Wien aufgezeigt. „Unsere klare Empfehlung heißt testen, testen, testen“, so ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer. Gleichzeitig räumte sie ein, dass die Testmoral mancherorts noch besser sein könnte.

In Richtung Bund sagte sie: „Offene Kommunikation, das Feedback aus der Branche annehmen und so das Screening-System konstant weiterentwickeln und feintunen. Nur so wird man es schaffen, auch die Zweifler zu überzeugen und Österreich zum sichersten Urlaubsland zu machen.“ Österreichweit wurden bisher bei mehr als 65.000 Testungen in acht Betrieben positive Fälle festgestellt, heißt es aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf Anfrage.

Intercont und Sacher testen freiwillig

Für die teilnehmenden Betriebe gibt es nach der negativen Testung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Plakette „Sichere Gastfreundschaft“. So nutzt etwa das Hotel Sacher die freiwilligen Tests für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nützen es wöchentlich“, sagte Sacher-Geschäftsführer Matthias Winkler.

CoV-Tests im Hotel Intercontinental

Mitarbeiter von Hotels werden regelmäßig auf das Coronavirus getestet. Im Hotel Intercontinental wird gezeigt, wie dies abläuft.

Auch im Hotel Intercontinental lassen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freiwillig testen. Im Veranstaltungssaal des Luxushotels wird einmal pro Woche ein mobiles Labor aufgebaut. Nach einer Online-Registrierung bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen QR-Code zugesandt, den sie inklusive Ausweis vorlegen müssen. Das Testergebnis bekommen die Mitarbeiter dann als SMS innerhalb von 24 Stunden zugeschickt.

Auslastung steigt nur langsam

Mit den Tests will man den Gästen ein sicheres Gefühl geben – auch wenn die Touristen in Wien meist noch ausbleiben. Die durchschnittliche Auslastung der Hotelbetten fiel im Juni mit 14,2 Prozent äußerst gering aus, jene der Zimmer betrug nur rund 18 Prozent. Bei einer Umfrage hat die ÖHV Anfang Juli die erwartete Auslastung für den Zeitraum bis September abgefragt. Für August schätzen die Wiener Beherbergungsbetriebe ihre Auslastung auf nur 17 Prozent, im September erwarten sie 19 Prozent.

„Die Lage ist noch immer sehr schwierig, wenn auch die Auslastung in den letzten Tagen leicht gestiegen ist und wir uns langsam an die 20 Prozent heranarbeiten. Was man aber definitiv sagen kann ist, dass die Buchungen sehr kurzfristig kommen, noch mehr, als es sonst vielleicht der Fall ist. Das heißt, die Gäste beobachten ganz genau die Entwicklung der Situation und entscheiden dann, ob sie in den Urlaub fahren oder nicht“, sagte Schenk.

Generell wird das Jahr für die Hotels einen großen Schaden bringen. Auch für Handel und Gastronomie. „Es besteht Hoffnung, dass sich die Nachfragesituation ab Herbst – vorbehaltlich epidemiologischer Entwicklungen – etwas besser darstellt als über den Sommer. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Jahr 2020 wirtschaftlich nicht gerettet werden kann“, heißt es von Wien Tourismus. Denn die Wertschöpfung des Tourismus dürfte laut Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) und Statistik Austria von vier Milliarden auf rund 2,2 Milliarden sinken.

Andere Testsituation in der Gastronomie

In der Gastronomie ist die Testsituation übrigens eine andere als in der Hotellerie. Im Figlmüller auf der Wollzeile in der Innenstadt wurde am Donnerstag das erste Mal seit 13. März wieder ein Schnitzel serviert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht getestet. Denn die Kosten für insgesamt 240 Mitabreiber müsste der Chef selbst tragen.

„Wenn sie sich vorstellen, ich muss ein- bis zweimal pro Woche um hundert Euro testen pro Person, da ist man in einem besonders hoehn Ausmaß der Kosten. Das können wir uns momentan, bei der Auslastung die es gibt, nicht leisten“, sagte Restaurantinhaber Thomas Figlmüller gegenüber „Wien heute“. Und so setzt man auf Kellner mit Visier und Trennwände.