Die Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Spitalsbehandlung erschlichen: 2,5 Mio. Schaden

Die Polizei hat zwei Sozialbetrüger festgenommen, die mit Scheinfirmen zumindest 2,5 Mio. Euro ergaunert haben sollen. Das Duo soll über 100 Patientinnen und Patienten nach Österreich geschleust, hier angemeldet und ärztlich behandeln lassen haben.

Einen Bericht der "Kronen Zeitung (Freitag-Ausgabe) dazu bestätigte die Exekutive in einer Aussendung. Die beiden Hauptverdächtigen, ein 65-jähriger armenischer Staatsbürger und ein 54-jähriger Österreicher, sitzen in U-Haft. Die beiden sollen seit zumindest 2012 in mehreren Bundesländern – neben Wien sind das Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark, Kärnten und das Burgenland – Scheinfirmen gegründet und Armenier mit gesundheitlichen Problemen gegen Entgelt ins Land geholt haben.

Bisher rund 120 Verdachtsfälle

Diese wurden als Kommanditisten – beschränkt haftende Gesellschafter – der Scheinfirmen angemeldet, damit sie in Österreich pflichtversichert sind und Zugang zum Gesundheitssystem haben. Die Patientinnen und Patienten wurden dann in Österreich behandelt.

Die Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug Wien (AFA) unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Wien begann im Oktober 2019 mit ihren Ermittlungen. Bisher sind rund 120 Verdachtsfälle bekannt. Die beiden Hauptverdächtigen – bei dem 65-jährigen Armenier handelt es sich laut „Krone“ um einen Arzt – äußerten sich zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen bisher nicht.