Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
Burghauptmannschaft Österreich
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Chronik

„Partymüll“ auf Heldenplatz sorgt für Kritik

Müll neben Mistkübeln, Urin und verschüttete Getränke: Neben dem Donaukanal und dem Karlsplatz kommt das auch auf dem Heldenplatz immer häufiger vor. Mittlerweile fallen dort pro Tag rund 12.000 Liter Müll an, kritisierte die Burghauptmannschaft.

Die lauen Sommernächte locken die Menschen nach draußen. Viele Nachtlokale sind geschlossen, dafür werden vermehrt die Parks und Grünflächen in der Stadt frequentiert, wie etwa die öffentlichen Parks und Wiesen auf dem Areal der Hofburg. Grundsätzlich sei das auch kein Problem, hieß es von der Burghauptmannschaft.

Doch „leider ist es seit geraumer Zeit zur traurigen Gewohnheit geworden, dass die Parks besonders in den Abend- und Nachtstunden immer häufiger für zum Teil exzessive Feiern genutzt werden, die mit dem Zurücklassen von Müllbergen und der Sachbeschädigung an der historischen Bausubstanz der Hofburg einhergehen“, sagte der stellvertretende Burghauptmann Markus Wimmer.

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Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
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Die Burghauptmannschaft kritisiert, dass es auf dem Heldenplatz zunehmend zu Verunreinigungen kommt
Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
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Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
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Ausgeschüttete Getränke auf dem Heldenplatz
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Graffiti auf dem Heldenplatz
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Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
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„Besucherinnen und Besucher verrichten ihre Notdurft“

Mittlerweile fallen auf dem Heldenplatz pro Tag „rund 12.000 Liter Müll“ an. „Also das ist ein erkleckliches Volumen, das wir zu bewältigen haben, und das muss weggeräumt werden von der Parkverwaltung“, so Wimmer gegenüber „Wien heute“.

Die 50 Mistkübel im Bereich der Hofburg reichen offenbar nicht aus, beziehungsweise werden sie oft gar nicht benutzt, so die Kritik. Dazu kommen verschüttete und zurückgelassene Getränke und der Urin der Besucher. „Es sind natürlich sehr zuckerhaltige alkoholische und nicht alkoholische Getränke. Es ist aber auch so, dass Besucherinnen und Besucher dort ihre Notdurft verrichten“, so Wimmer.

Zurückgelassener Abfall auf dem Heldenplatz
Burghauptmannschaft Österreich

Die Entfernung von Farbe und sonstigen Beschmierungen stellt große Anforderungen an die Restauratoren dar. Die Vandalismusschäden werden mit Chemikalien bearbeitet. Im schlimmsten Fall müssen aber ganze Steine ausgetauscht werden. „Die Beseitigung der Vandalismusschäden geht pro Jahr in die 10.000 Euro und das ist Steuergeld“, so Wimmer.

Auch Burg- und Volksgarten betroffen

Von den Verunreinigungen sind auch der Maria-Theresien-Platz sowie der Burg- und der Volksgarten betroffen, obwohl Letzterer eigentlich nachts gesperrt ist. „Dennoch passiert es, dass sich Menschen zu Verunreinigungen hinreißen lassen und Denkmäler und Pflanzen beschädigen“, sagte Wimmer. Und weiter: „Andere Plätze wie zum Beispiel der Heldenplatz sind öffentliche Plätze, die man nicht so einfach sperren kann. Das ist nur in Einzelfällen möglich.“

Die Burghauptmannschaft appelliert nun an die Nutzerinnen und Nutzer und hofft auf ein ordnungsgemäßes Verhalten. Außerdem setzt sie auf verstärkte Kontrollen seitens der Polizei. Denn die historischen Parkanlagen sollen noch lange für alle zugänglich bleiben, hieß es.

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Zurückgelassener Müll am Karlsplatz
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Zurückgelassener Müll auf dem Karlsplatz und den Stufen zur Karlskirche
Zurückgelassener Müll am Karlsplatz
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Zurückgelassener Müll am Karlsplatz
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Zurückgelassener Müll am Karlsplatz
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Zurückgelassener Müll am Karlsplatz
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Kirche klagt über Müll auf Stufen zur Karlskirche

Auch der Karlsplatz ist nach dem Lockdown zu einer Art Partyhotspot geworden. „Wenn die Lokale schließen, kommen dann ab Mitternacht noch einmal mehr Menschen zum Feiern auf den Karlsplatz“, erzählte Josef Machacek, der Pfarrsekretär der Karlskirche. Allein Sonntagfrüh habe er die Stufen vor der Kirche eineinhalb Stunden lang vom Müll befreit und geputzt. Und das sei nicht nur am Wochenende so. „Die jungen Leute kommen auch unter der Woche, um zu feiern.“