Ulrike Dobes und Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien
ORF
ORF
MEDIZIN

Virologin: CoV-Zahlen nicht überraschend

Über den hohen Anstieg der CoV-Neuinfektionen, zeigt sich Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien nicht überrascht. Für den Anstieg gebe es einige Gründe. Trotzdem müsse man mehr Bewusstsein schaffen, vor allem bei den Jugendlichen.

„Wir testen im Moment wesentlich mehr, dementsprechend finden wir auch mehr,“ sagte die Virologin Donnerstagabend im „Wien Heute“-Interview. Die aktuelle Situation sei außerdem eine ganz andere als vor zwei Monaten:

„Es gab viele Lockerungsmaßnahmen und auch der Reiseverkehr hat zugenommen. Dementsprechend ist es nicht überraschend, dass man im Moment mehr Leute positiv testet als im Juni,“ so Redlberger-Fritz. Die vielen Tests hätten außerdem den Vorteil, dass weniger Infizierte unwissentlich mit dem Virus herumlaufen.

Bewusstsein bei Jugendlichen stärken

Dabei bezog sich Redlberger-Fritz vor allem auf junge Menschen, die oft keine Symptome zeigen würden. Auch sie können der Ausgangspunkt einer Infektionskette sein, warnte die Virologin. Es sei daher wichtig, so viele der unwissentlich Infizierten wie möglich zu erfassen und rechtzeitig unter Quarantäne zu stellen.

Talk mit Monika Redlberger-Fritz

Wie ist mit dem Virus bei den steigenden Zahlen umzugehen. Dazu ist die Virologin Monika Redlberger-Fritz zu Gast.

„Wenn wir das nicht machen, dann multipliziert sich das Ganze und wir haben innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen eine massive Steigerung zu erwarten,“ so die Virologin, die gleichzeitig an das Bewusstsein der Jugendlichen appelliert: „Wir müssen bei ihnen Awareness (Anm.: Bewusstsein) schaffen.“

53 positive CoV-Tests bei Drive-In sein „ein gutes Ergebnis“

Die 53 positiven Fälle, die bisher bei der Teststation im Ernst-Happel-Stadion verzeichnet wurden, seien aus virologischer Sicht „ein gutes Ergebnis“. „Das bedeutet, dass 53 Leute nicht der Ausgangspunkt einer Infektionskette sein können.“ Und die gelte es zu vermeiden, erklärte Redlberger-Fritz.

„Hätte man diese Personen nicht getestet, wären sie im Untergrund geblieben,“ so die Virologin weiter. Der Großteil von ihnen hätte keine Symptome gehabt. Man habe somit also einen potentiell, hohen Anstieg an Neuinfektionen verhindert.