Peter Westenthaler
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Politik

Westenthaler gibt Strache keine Chance

Der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Spitzenpolitiker Peter Westenthaler erwartet im „Wien heute“-Interview, dass das Team Strache bei der Wien-Wahl „das Zeitliche segnen“ wird. Ein Politcomeback schließt er aus und bezeichnet seine BZÖ-Zeit als „Lebensfehler“.

Westenthaler hatte zuletzt den Wohnsitz von Team-Strache-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache beeinsprucht, die Wahlbehörde und das Verwaltungsgericht hatten jedoch Strache rechtgegeben. Er darf deshalb bei der Wien-Wahl am 11. Oktober antreten.

Westenthaler sieht in der Entscheidung der Wahlbehörde einen Fehler. „Das ist ein Gremium, das sich aus Politikern zusammensetzt und die Mehrheit der Sozialdemokraten wollte halt, dass Heinz-Christian Strache antritt. Offenbar in dem Glauben, das schadet der FPÖ“, spielt der Ex-Politiker auf die Zusammensetzung der Wahlbehörde im Bezirk Landstraße an.

Ex-Politiker im Talk

Vor der Wien-Wahl lädt „Wien heute“ immer samstags ehemalige Politiker zum Gespräch. Am kommenden Samstag ist der ehemalige Bürgermeister Michael Häupl zu Gast.

Lob für Dominik Nepp

Der Partei von Strache gibt Westenthaler, der mittlerweile als Politexperte für die Tageszeitung Österreich schreibt, keine Chance: „Strache wird das tun, was jede Splittergruppe tut: nämlich das Zeitliche segnen bei der Wahl und nicht in den Gemeinderat einziehen.“ Bessere Chancen rechnet Westenthaler seiner Ex-Partei, der FPÖ zu: „Ich glaube, dass um die 15 Prozent drinnen sind.“

Besonders die Arbeit von FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp hebt Westenthaler hervor. „Er ist ein junger Mensch mit einem neuen Stil, einer neuen Art von Politik.“ Der FPÖ-Spitzenkandidat sei der einzige, der SPÖ, ÖVP und Grünen gegenüber steht und nicht mit Ludwig in eine Regierung gehen will. Auf die Frage, ob er wegen der Lobeshymnen auf die FPÖ ein Comeback anstrebe, antwortete Westenthaler: „In diesem Leben nicht mehr.“

Peter Westenthaler im Interview mit Ulrike Dobes
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BZÖ als „Lebensfehler“

Auch sein erstes Comeback als Politiker, als er Spitzenkandidat des Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) wurde, bezeichnet er nachträglich als „Lebensfehler“. „Ich hätte mir alles, was dann geblüht ist, erspart, wenn ich nicht in die Politik zurückgekommen wäre.“ Was folgte war unter anderem eine Verurteilung wegen schweren Betrugs und Untreue.

An die Zeit im Gefängnis will sich Westenthaler nicht erinnern. „Das sind keine Ruhmeszeiten, die man da erlebt.“ Er ist jedoch erpicht, darauf hinzuweisen, dass er in erster Instanz freigesprochen wurde „und dann, in einem politischen Urteil, hat man das Urteil umgedreht und mich verurteilt zu einer Gefängnisstrafe“. Seine Memoiren aus dem Gefängnis liegen „Zuhause in einer Lade, denn man macht mit so einer Situation einen Abschluss“.