Polizeieinsatz in der Nähe des Hauptbahnhofs nach Bombendroh-Mails
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Chronik

Massenweise Mails mit Bombendrohung

Zahlreiche Firmen haben am Dienstag laut Innenministerium Erpressungs-E-Mails erhalten. Sie wurden aufgefordert, Bitcoins im Wert von 20.000 US-Dollar zu überweisen. Andernfalls würde man im Gebäude eine Bombe hochgehen lassen.

Mehrere Firmen verständigten am Dienstagvormittag die Polizei, wodurch es zu größeren Einsätzen etwa in Wien und Tirol kam. Betroffen waren von den Drohungen in Wien beispielsweise ein Gebäude in Ottakring, die Taborstraße sowie der Hauptbahnhof.

Die Polizeieinsätze sind inzwischen beendet, Bomben wurden keine gefunden, so der Stand am Dienstagnachmittag. „Wir schicken nur mehr Funkwägen zur Bestandsaufnahme aus – und gehen nicht mehr nach dem Prozedere bei Bombendrohungen aus“, hieß es. Die Arbeitsgemeinschaft „ARGE Erpressungsmail“ im Bundeskriminalamt habe die weiteren Ermittlungen übernommen.

Bisher keine Hinweise zum Absender

In den Mails versuchten die Täter, die Empfänger binnen 80 Stunden zu einer Überweisung zu bewegen. Bei Nichtzahlung drohten sie damit, eine versteckte Bombe mit Plastiksprengstoff zur Explosion zu bringen. Zur „Erleichterung“ schickten sie auch gleich eine Anleitung zum Erwerb von Bitcoins mit. „Nichts Persönliches, aber wenn ich die Bitcoins nicht erhalte und die Bombe explodiert, werden mir andere Handelsunternehmen viel mehr zahlen, weil das ist keine einmalige Aktion“, ließ der Absender zudem wissen.

Bisher gibt es keine Hinweise zum Absender. Die Behörden gingen aber davon aus, dass es sich um internationale Täter handelt. Das Phänomen der Massenerpressungs-E-Mails beschäftigt die Polizei seit einigen Jahren. 2019 gab es etwa 1.958 Anzeigen, was einer Steigerung von 15,8 Prozent zum Jahr davor entsprach. 2018 belief sich die Zahl der Anzeigen auf 1.691.