Coronatest
dpa/Hendrik Schmidt
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Chronik

Fälle in Szenelokal wegen infizierter Kellner

In Wien sind aktuell 7.374 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Das ist eine Steigerung von 178 Personen im Vergleich zum Vortag. Reiserückkehrer sind dabei eine bedeutende Gruppe. Zudem gibt es Fälle in einem Gürtellokal wegen zweier infizierter Kellner.

Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt unverändert 210. Insgesamt 5.557 Personen sind wieder genesen. Der Krisenstab verwies einmal mehr auf die Wiener Strategie, wonach Kontaktpersonen der Stufe eins getestet werden. Man liege, so wurde betont, im Vergleich – bezogen auf die Werte pro 100.000 Einwohner – trotzdem hinter den Bezirken Rohrbach, Wels, Perg und Kufstein.

Viele Jüngere betroffen

Von den Infektionen im August seien insgesamt 61,4 Prozent auf Kontaktpersonen der Stufe eins zurückzuführen. Diese waren laut Krisenstab zum Zeitpunkt der Testung bereits in Heimquarantäne, eine Weiterverbreitung war in diesen Fällen bereits unterbrochen. Alleine im August habe man 1.219 Fälle gefunden, die sonst unentdeckt geblieben wären, wurde versichert.

Die Zahl der Testungen wurde zuletzt gesteigert. Waren im Juli noch 1.944 Tests pro Tag durchgeführt worden, liegt dieser Wert für den August bisher bei 2.164 Tests. Die größte Altersgruppe der positiven Befunde im August ist mit 35,8 Prozent die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen, gefolgt von der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen mit 17,0 Prozent und der Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen mit 14,1 Prozent.

20 Prozent sind Reiserückkehrer

Als Hauptverbreitungswege sind weiterhin Familie und Haushalt sowie Betriebe, inzwischen aber auch Reiserückkehrer geortet worden. Letztere machen bereits rund 20 Prozent aus. Die bisherigen Topherkunftsländer der positiven Heimkehrer sind Kroatien (33,3 Prozent), die Türkei (13,5 Prozent) und der Kosovo (10,1 Prozent). Rückkehrer aus den österreichischen Bundesländern werden mit 7,1 Prozent ausgewiesen.

Coronavirus – Wien eröffnet Drive-In-Testcenter für Kroatien-Urlauber beim Ernst-Happel-Stadion
ORF/Carmen Ludwig
Noch ist die Teststraße beim Happel-Stadion geöffnet

Einreisende aus den Bundesländern bzw. aus Nichtrisikostaaten können das kostenlose Testangebot beim Ernst-Happel-Stadion in Anspruch nehmen, das auch am Mittwoch wieder in Betrieb ist.

Zwei Coronavirus-Tests, die dort durchgeführt wurden, konnten zunächst nicht mehr den betreffenden Personen zugeordnet werden. Das erläuterte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Grund dafür sind unleserlich gewordene Etiketten. Die Tests seien nicht verloren gegangen, sondern die Aufschrift sei in diesen Fällen offenbar beim Desinfizieren des Probenröhrchens verwischt worden.

Infektionen in Gürtellokal

In der Loco Bar am Gürtel sind vier Infizierte entdeckt worden. Jetzt werden Besucher der letzten Tage aufgefordert, sich testen zu lassen.

Lokalbesucher sollen sich melden

Auch in Zusammenhang mit einem beliebten Szenelokal wurden Fälle diagnostiziert. Zwei Kellner einer vor allem bei jungem Publikum beliebten Bar am Gürtel wurden positiv getestet. Ein Sprecher des Krisenstabs bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Heute“.Dazu kommen noch zwei weitere infizierte Mitarbeiter, wobei aber einer davon nicht im Dienst war und der andere keinen Kontakt zu Gästen hatte. Das Lokal ist bis Freitag geschlossen, das hat der Geschäftsführer beschlossen.

Der Club war ins Visier geraten, nachdem ein Gast aus der Steiermark den Verdacht geäußert hatte, sich dort angesteckt zu haben, berichtete der Sprecher. Daraufhin sei ein Mitarbeiterscreening durchgeführt worden. Besucher, die zwischen 17. und 24. August dort waren, werden von den Betreibern via Facebook gebeten, sich untersuchen zu lassen. Man entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten, heißt es dort. In der Bar soll laut APA-Informationen zuletzt regelmäßig auf ziemlich engem Raum gefeiert worden sein.