Gastronomie am Wiener Naschmarkt
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Figlmüller: Gästeerfassung „kein großes Drama“

Corona-Tests für die Gastronomie und eine Gäste-Tracing-App: Diese Maßnahmen sollen Gastronomiebeschäftigte und Gäste in der Coronavirus-Pandemie schützen. Entegen vieler Skeptiker hält der Wiener Gastronom Hans Figlmüller die Datenerfassung der Gäste für „kein großes Drama“.

Österreich versucht weiter, mit einer Sicherheitsstrategie den hierzulande besonders bedeutenden und von der Coronapandemie betroffenen Tourismus zu stützen. So werden die freiwilligen, aber staatlich finanzierten Coronatests auf Mitarbeiter von Gastronomie, Campingplätzen und Jugendherbergen erweitert. Eine Idee, die der Wiener Gastronom und Unternehmer Hans Figlmüller begrüßt: „Wir werden auf das Angebot zurückgreifen und in allen unseren Betrieben die Mitarbeiter testen lassen“, kündigte der Eigentümer von sechs Lokalen in „Wien heute“ am Donnerstag an. Er sprach von einer tollen Idee sowohl für die Gesundheit und Sicherheit der Gäste als auch für die wirtschaftliche Seite.

Im Studio: Gastronom Hans Figlmüller

Die Diskussion über eine Maskenpflicht hält Figlmüller für eine emotionale Diskussion. In seinen Lokalen würden die Mitarbeiter jedenfalls ab kommenden Montag mit Masken ausgestattet. Er glaube aber nicht, dass Tests und Masken mehr Gäste bringen, er hoffe aber, dass es nicht weniger Gäste werden würden. Mit Blick auf den Herbst, wo die Gäste in Innenräumen bewirtet werden, meinte Figlmüller, die Maßnahmen brächten zumindest eine gewisse Sicherheit – etwa im Hinblick auf die stärkere Aerosolübertragung in Innenräumen, „da hilft die Maske sicher“.

„Gästelisten ja, aber nicht verpflichtend“

Der Plan, Listen mit den Namen der Gäste anzulegen, wirft in der Gastronomie vor allem die Frage auf, wie das im Alltag praktiziert werden soll. Figlmüller meinte dazu, dass Gästelisten „kein großes Drama wären“. Denn schon jetzt würden etwa Daten bei Reservierungen gesammelt, etwa bei Online-Reservierungen. Dezidiert sprach er sich dagegen aus, solche Listen verpflichtend führen zu müssen. Aber eine gewisse Erfassung sollte es geben, allein schon deswegen, um im Fall des Falles die Nachverfolgung der Gäste zu erleichtern. Aber so oder so, man könne ohnehin nicht ausschließen, dass trotz aller Maßnahmen ein Lokal geschlossen werde, wenn es einen Infektionsfall gebe.

Suche nach der „praktikabelsten Lösung“

Der Gastro-Spartenobmann der Wirtschaftskammer, Mario Pulker, schlägt zur Kontaktverfolgung eine App vor. Das Gesundheitsministerium von Rudolf Anschober (Grüne) solle rasch eine solche „zertifizieren, in der die Gäste erhoben werden, wenn sie ein Lokal betreten“. Seitens des Tourismusministeriums wurde darauf verwiesen, dass die Vorschläge des Gesundheitsministeriums begutachtet würden. Es sei wichtig, nicht den Unternehmen allein die Verantwortung zu übertragen. Gesucht werde dabei die praktikabelste Lösung.