Durch den „Joe Zawinul“-Preis soll die Umsetzung eines Jazzprojektes ermöglicht werden, bei dem es um „musikalische Grenzüberschreitung“ und „hohe Innovationskraft“ geht. Ins Leben gerufen wurde der Preis vom neuen Jazz-Studiengangsleiter Lars Seniuk und von MUK-Rektor Andreas Mailath-Pokorny. Außerdem wird er in Kooperation mit Joe Zawinuls Sohn, Tony Zawinul, und der Joe Zawinul Foundation of Achievement veranstaltet.
„Es ist uns eine Ehre, diesen Preis einem so großartigen und prägenden Musiker zu widmen, der zugleich auch einer der international bekanntesten MUK-Alumni ist“, freute sich Seniuk, der selbst Komponist, Dirigent und Trompeter ist. Künftig soll der Preis jährlich in Form eines Projektstipendiums an je eine Studierende oder einen Studierenden der MUK verliehen werden.
Durch die Initiierung des „Joe Zawinul"-Preises der MUK und des damit verbundenen Stipendiums soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, sich künstlerisch auszuprobieren. "Außerdem ehren wir damit einen Künstler, der eng mit unserer Universität verbunden war und dessen künstlerische Arbeit große Auswirkungen auf die Jazzmusik hatte und immer noch hat“, sagte Mailath-Pokorny.
Grenzüberschreitungen erwünscht
Der Preis ist offen für Bewerbungen von Studierenden aller Fachrichtungen, die besonders innovative Projektideen im Bereich Jazz einreichen können. Hier sind, wie auch bei Zawinul selbst, Grenzüberschreitungen erwünscht und der Phantasie keine (Genre-)grenzen gesetzt, hieß es. Bewerben kann man sich bis zum 15. September.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury, bestehend aus acht Experten der MUK, einem Vertreter der Zawinul Foundation for Achievement sowie externen Jurymitgliedern. Der oder die Gewinnerin der ersten Ausgabe wird bei der Preisverleihung am 13. November prämiert.
Die Jazzlegende Joe Zawinul
Der Wiener Joe Zawinul hat Musikgeschichte geschrieben und mit den namhaftesten Vertretern des Jazz zusammengearbeitet. Ende der 1950er Jahre brachte ein Klavierstipendium den Musiker in die USA und damit zu dem Geburtsort des Jazz. Dort wurde etwa Miles Davis auf ihn aufmerksam und lud ihn als Mitspieler in seine Band ein. Mit ihm revolutionierte er später den Jazz.
Über Jahrzehnte hinweg erhielt Zawinul unzählige Auszeichnungen für seine Werke, darunter mehrere Grammys und 16 Grammy-Nominierungen. In Österreich wurde er unter anderem mit dem Hans-Koller-Preis (2000), dem Auslandsösterreicherpreis (1997) und dem „Amadeus Award“ ausgezeichnet. Bekannt war Zawinul auch für sein persönliches Engagement. Er war etwa „Goodwill Botschafter“ der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. 2012 ist er im Alter von 80 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben.