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Wirtschaft

Ein-Personen-Unternehmen vor Pleitewelle

Die CoV-Krise bringt viele Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Existenznot. Die Gründerin des EPU-Forums, Sonja Lauterbach, befürchtet einen massive Pleitewelle in den nächsten Monaten. Sie kritisiert, dass die staatlichen Hilfen bei den Alleinunternehmern praxisfremd seien.

Fremdenführerinnen, Messebauer, Kostümbildnerinnen: Die Zahl der Ein-Personen-Unternehmer (EPU) ist in den vergangenen Jahren konstant gewachsen. Allein im Vorjahr waren in Wien bereits 65.000 Wirtschaftstreibende aktiv, die keine Mitarbeiter beschäftigten und alle betrieblichen Aufgaben – von der Kundenakquise über die Ausführung der Aufträge bis zur Buchhaltung – alleine erledigt haben. Durch die Coronavirus-Krise sind viele von ihnen existenziell bedroht.

Sonja Lauterbach, die Gründerin des EPU-Forums mit mehr als 8.000 Mitgliedern österreichweit, erwartet eine Pleitewelle. „Dadurch, dass die finanzielle Unterstützung nicht im angekündigten Maß angekommen ist, stehen die meisten vor dem finanziellen Aus“, sagte Lauterbach gegenüber Radio Wien.

„Drei weitere Bezugsmonate ganz, ganz wichtig“

Die Unternehmensberaterin hat das EPU-Forum im März gegründet, damit Einzel-Unternehmerinnen und -Unternehmer gemeinsam besser durch die Krise kommen. Sie fordert praxisnähere Richtlinien für den Fixkostenzuschuss und Geld aus dem Härtefallfond.

„Für Alleinunternehmer wäre es einmal ganz, ganz dringend nötig, dass zumindest für dieses Jahr die drei weiteren Bezugsmonate gewährt werden“, sagte Lauterbach. Die Pleitewelle ließe sich nicht mehr verhindern, sondern mit schnellen Maßnahmen nur mehr eindämmen so die EPU-Forum-Gründerin.