Wahlkarte
APA/Roland Schlager
APA/Roland Schlager
Wahl 2020

Rekord an Wahlkarten erwartet

Der Wiener Wahlkampf kommt langsam in Fahrt. Durch das Coronavirus wird mit einem Ansturm bei der Briefwahl gerechnet. Bis zu 40 Prozent Briefwählerinnen und Briefwähler werden bei dieser Wahl erwartet.

In diesen Tagen landen die Informationsschreiben der Stadt zur Briefwahl in den Postfächern. Wahlberechtigte können damit einen Wahlkartenantrag stellen und damit gleich auch wählen. Die Stadt Wien bewirbt die Briefwahl diesmal massiv.

Man hat von der Gemeinderatswahl in der Steiermark gelernt. Dort ist die Wahlbeteiligung am Wahltag selbst eingebrochen. Zum einen wegen des Coronavirus, zum anderen, weil immer mehr Menschen schon vor dem Wahltag wählen wollen. Für Wien wird daher mit einem Wahlkartenrekord gerechnet. Bis zu 40 Prozent der Wahlberechtigten werden es diesmal laut Meinungsforschern werden.

Mehr als halbe Mio. Wahlkarten erwartet

Die Vorbereitungen zur Wien-Wahl am 11. Oktober laufen – auch bei der Post. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sieht man sich für die angesichts der Coronavirus-Pandemie erwartete Rekordzahl an Wahlkarten gerüstet. Schon bei der Wahl 2015 seien in Wien mehr als 200.000 Wahlkarten beantragt worden, heuer wird mit mehr als 500.000 gerechnet, hieß es.

Bereits diese Woche stellt die Post laut eigenen Angaben 1,35 Mio. Wahlkartenanträge in Wien zu. Die Rückantwort sei bereits vorfrankiert und könne gleich in den nächsten Briefkasten eingeworfen werden, wurde betont. Die beantragten Wahlkarten werden ab 14. September von der Post zugestellt.

Zusätzliche Briefkästen und Sonderentleerungen

Die Einschreiben werden bei Auf- und Übergabe dokumentiert, zusätzlich erfolgt laut Post eine automatische Bilderfassung der Sendungen im Brief-Logistikzentrum Wien. Der Empfang muss durch eine Unterschrift bestätigt werden, wobei die Empfänger einen eigenen Stift verwenden dürfen. Auch seien die Zusteller angehalten, einen entsprechenden Sicherheitsabstand einzuhalten, wird betont.

Auch die ausgefüllten Wahlkarten können postalisch retourniert werden. Die Post kündigt an, in der Stadt mehr als 40 zusätzliche Briefkästen an stark frequentierten Stellen, etwa auf öffentlichen Plätzen oder bei U-Bahn-Stationen, bereitzustellen. Am Wahlwochenende werden zudem Sonderentleerungen aller rund 1.100 Wiener Briefkästen stattfinden, wird versprochen. Der Einwurf einer Wahlkarte ist am Wahlsonntag bis spätestens 9.00 Uhr möglich. Insgesamt rechnet die Post laut eigenen Angaben mit fast vier Millionen Geschäftsfällen in Zusammenhang mit der Wien-Wahl.

Der Antrag einer Wahlkarte ist kostenlos, genauso das Verschicken. Den Landtag mitbestimmen dürfen 1,13 Millionen Österreicher, die in Wien ihren Hauptwohnsitz haben. Dazu kommen noch einmal knapp 230.000 EU-Bürger, die auf Bezirksebene wahlberechtigt sind. Durch die hohe Zahl an erwarteten Briefwahlstimmen kann es sein, dass das Endergebnis der Wiener Wahlen erst am Dienstag vorliegen wird. Vor allem in Bezirken in denen es bei den Bezirksvertretungswahlen knapp wird, kann das Spannung bringen.

Foto des Bürgermeisters auf Wahlkartenantrag

Auf dem offiziellen Schreiben der Stadt zum Wahlkartenantrag ist übrigens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf einem Foto zu sehen. Die FPÖ sieht darin SPÖ-Wahlwerbung auf Steuerzahlerkosten. Von der Wahlbehörde heißt es, der Bürgermeister richte die Wahl aus, daher sei das Bild auf dem Infoschreiben.