Kommt ein bildungsferner Prolet zum zynischen Therapeuten. Was wie ein Witz klingt, ist der Anfang eines 77 Seiten langen Dialoges. Es geht um einen „Prolo“ der seine Ehe retten will, erzählt Pizzera. Dabei geht es um das Weltbild, aber auch um die Rolle von Mann und Frau. Der Dialog soll aber nicht nur unterhalten, sondern auch auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen.
„Einerseits soll dieses Buch unterhalten und es ist auch viel zum Lachen drin. Aber andererseits soll dieses Buch auch die Wichtigkeit von seelischer Gesundheit unterstreichen“, so der Kabarettist und Musiker gegenüber „Wien heute“.
„Mit Schmäh auf ernstes Thema hinführen“
Der Dialog und die zwei Protagonisten sind dabei frei erfunden – die Idee hat aber einen realen Ursprung. Vor fünf Jahren fiel der junge Musiker in ein Tief und nahm selbst beim Therapeuten Platz. „Ich habe mich dazu durchgerungen, dass ich zum Profi gehe und bin dann zum Psychotherapeuten gegangen und hab dann meinen Gemütszustand erläutert. Und nach drei, vier Sitzungen, hat der mir die richtigen Fragen gestellt“, erinnert sich Pizzera.
Buch von Paul Pizzera
Kabarettist und Liedermacher Paul Pizzera ist unter die Autoren gegangen. Weil viele Auftritte in den vergangenen Monaten ausgefallen sind, hat der Weststeirer ein Buch geschrieben.
Nun stellt Pizzera die Fragen, und zwar an Kabarettist Michael Niavarani, der mit ihm das Buch als Hörbuch aufgenommen hat. „Wenn der Herr Niavarani schon alleine Orschloch sagt, ist das schon lustig. Deswegen hat er dankeswerterweise die Rolle des Proleten übernommen und ich die des Gegenübers“.
Mit „Der hippokratische Neid“ will Pizzera den Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit schaffen. „Ich versuche Menschen mit dem Schmäh auf ein ernstes Thema hinzuführen. Ich glaube, dass es noch immer sehr weit verbreitet ist in Österreich, dass sich Menschen dafür schämen oder dass es tabuisiert ist, dass man psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nimmt“, so Pizzera.