Kultur

Kultur leidet immer mehr unter CoV

Der 100. Jägerball hätte am 25. Jänner 2021 in der Hofburg stattfinden sollen. Jetzt haben die Veranstalter den Ball wegen der CoV-Pandemie abgesagt. Die gerade laufende Wienwoche geht nach zwei CoV-Fällen nur noch virtuell weiter.

„Schweren Herzens geben wir bekannt, dass der Jägerball, ein alljährliches Highlight der österreichischen Ballsaison, 2021 nicht stattfinden wird“, teilte der Vorstand des Vereins Grünes Kreuz mit. Man übernehme damit gegenüber allen Gästen und Mitwirkenden Verantwortung, da Gesundheit das höchste Gut sei. Eine rauschende Ballnacht, bei welcher sich knapp 5.000 Gäste sowohl auf die Pirsch nach menschlichen Begegnungen machen, als auch bis 5.00 Uhr morgens das Tanzbein schwingen, sei in Zeiten der Corona-Pandemie undenkbar.

Der Jubiläumsball soll traditionell am letzten Jännerwochenende 2022 nachgeholt werden. Man freue sich schon jetzt darauf, „unsere Gäste wohlauf“ in der Hofburg wiederzusehen und ihnen ein fulminantes Programm und besondere Highlights bieten zu können, so das Gtrüne Kreuz.

Wienwoche nur noch virtuell

Gerade im Laufen ist das Kulturfestival Wienwoche. Bei zwei Veranstaltungen sind Personen im Publikum gesessen, „die mittlerweile positiv auf Covid-19 getestet wurden“, teilten die Organisatoren mit. Das Leitungsteam sei in Kontakt mit dem medizinischen Krisenstab der Stadt, hieß es am Donnerstag. Da sich die Festivalgäste registrieren mussten, liegen Kontaktlisten der Events vor. „Die Daten jener Personen, die an den Events teilgenommen hatten, werden unverzüglich an die zuständigen Behörden weitergeleitet“, sagte Wienwoche-Vereinsobfrau Ivana Pilic.

Die Wienwoche-Organisatoren entschieden sich sich als Konsequenz aber dazu, das Festival nun in den digitalen Raum ohne Publikum zu verlagern: „Die Maßnahmen gelten ab sofort und betreffen Indoor-Veranstaltungen mit Publikum.“ Informationen zum Programm und den geplanten Livestreams gibt es online. Nicht betroffen von der Maßnahme sind Veranstaltungen mit geringer Publikumsfrequenz wie etwa Ausstellungen bzw. auch Open-Air-Events. Diese werden in geplanter Form stattfinden.

Weitere Umbesetzungen in Staatsoper

Infolge des am Montag bekannt gewordenen Coronaclusters nach einer Vorstellung von „Die lustige Witwe“ des Universitätslehrgangs Klassische Operette der MUK mit zuletzt 46 genannten Fällen, muss die Wiener Staatsoper weitere Umbesetzungen vornehmen. Bereits heute, Donnerstag, wird Pultrückkehrer Bertrand de Billy wie auch am Montag (21. September) das Dirigat von „L’elisir d’amore“ übernehmen.

Für die Rolle des Nemorino wurde Ensemblemitglied Jinxu Xiahou verpflichtet. Und auch bei der für Sonntag (20. September) angesetzten Vorstellung von „La fille du regiment“ gibt es eine Änderung. Hier dirigiert Evelino Pido das Staatsopernorchester. Mögliche weitere Änderungen werde man zu gegebener Zeit bekannt geben, hieß es aus der Staatsoper. Am Haus wird indes weiter getestet. Zuletzt war die Rede von sieben Betroffenen, die auf den MUK-Coronacluster zurückzuführen seien.

Ein Mitglied des Opernstudios war nach einer Vorstellung im Theater TAG positiv getestet worden. Bevor die Betroffene nach Verständigung durch die Behörden in Quarantäne geschickt werden konnte, hatte sie laut Staatsoper an einer Ensembleprobe teilgenommen. Deshalb wurden alle direkten und indirekten Kontakte isoliert und täglichen Tests unterzogen.