Kurz vor Silvester 2011 betraten zwei Unbekannte in Frauenkleidern und mit Perücke ein Juweliergeschäft in der Nähe der Wallensteinstraße in der Brigittenau. Mit Reizgasspray und Maurerfäustel attackierten sie den Juwelier. Dieser wehrte sich, entriss einem der Täter die Perücke und einen Schal.
DNA-Treffer bei britischer Polizei
Die Täter flüchteten zu Fuß mit den erbeuteten Schmuckstücken. Ein Abgleich der DNA mit der Datenbank brachte keinen Treffer. Der Fall wurde ruhend gestellt. Doch Ende Jänner kam eine Treffermeldung aus Großbritannien. Eine britische Polizeibehörde konnte das damals gesicherte DNA-Profil
einem 30-jährigen Mann zuordnen. Die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen, wie die Wiener Polizei am Sonntag berichtete.
So wurden mehrere Fotos des 30-Jährigen Tatverdächtigen gesichert. Diese wurden in die umstrittene digitale Gesichtserkennungssoftware des Innenministeriums eingespeist. Dabei wurden vom Bundeskriminalamt Bilder mit einer Fotodatenbank des Innenministeriums abgeglichen, die Tatverdächtige enthält. Nach dem erfolgreichen Abgleich erwirkten die Ermittler einen europäischen Haftbefehl gegen den Mann.
Festnahme im Sommer in Deutschland
Der 30-jährige Tatverdächtige konnte ausgeforscht und schließlich im Sommer in Deutschland festgenommen werden. Der rumänische Staatsbürger ist geständig und nannte bei seiner Einvernahme auch die Identität seines Komplizen. Wie sich herausstellte, wurde der 31-jährige bereits 2014 wegen eines versuchten Juwelierraubes in Wien zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der Mann verbüßt seine restliche Haft derzeit in Rumänien.