„Wie soll sich der Betrieb einer Tanzschule rechnen, wenn pro Kurs nur zehn Personen pro Raum – also fünf Tanzpaare plus ein Tanzlehrer – zugelassen sind, und das, obwohl die Tanzsäle im Durchschnitt eine Fläche von rund 100 Quadratmeter bieten?“, fragt sich der Verband der Wiener Tanzschulen.
Normalerweise startet im September in den Wiener Tanzschulen die Herbstsaison. Doch seit zu Wochenanfang die neuen, durch die Bundesregierung vorgegebenen Regelungen in Kraft sind, herrscht in der Branche Verzweiflung und Unverständnis, wie betont wird. Konkret geht es um die Vorgabe, dass an Kursen maximal zehn Personen teilnehmen dürfen.
Wirtschaftliche Existenzsorgen
„Das rechnet sich einfach nicht – und damit steht eine ganze Branche vor dem Aus. Denn mit den neuen Regelungen ist ein wirtschaftlich sinnvoller Betrieb schlichtweg komplett unmöglich“, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.
Die Branchenvertreter sind überzeugt: „Mit den momentanen Beschlüssen wird ein Großteil unserer traditionsreichen Wiener Tanzschulen die Herbstsaison wirtschaftlich nicht überleben und als Konsequenz daraus zusperren müssen. Damit steht eine ganze Branche unmittelbar vor dem Aus.“
Rückkehr zur „Zehn-Quadratmeter-Regel“ gefordert
Aus Sicht des Tanzschulverbandes gibt es aber eine Lösung. In der Aussendung wurde die Rückkehr zur Zehn-Quadratmeter-Regel für Tanzpaare beworben, die von 15. Mai bis zum Sonntag gegolten und sich „bestens bewährt“ habe. Zusätzlich gebe es ein umfassendes „Covid-19 Präventionskonzept“, das von Tanzlehrerverband erarbeitet worden sei.
Insgesamt gibt es in Wien 27 Tanzschulen. Zweieinhalb Monate waren die Pforten ab Mitte März geschlossen. Mitte Mai gab es dann den ersehnten Neustart. Für Tanschulen gilt neben der beschränkten Teilnehmerzahl: Viel Lüften, Handhygiene, die Lehrer tragen Maske, vor und nach dem Tanzen auch die Schülerinnen und Schüler.