Wegen des Coronavirus ist die geplante Tagung des Klimarats verschoben worden, am Montag und am Dienstag haben sich nun Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs sowie der Stadtverwaltung im Rathaus getroffen, um über die Herausforderungen in Sachen Klimaschutz zu diskutieren. Im Hauptfokus standen die Bereiche Energie und Verkehr.
Öffi-Stationen leichter erreichbar machen
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nannte in seiner Bilanz unter anderem die Notwendigkeit für zusätzliche Lösungen bei der Mobilität. Die Wiener Linien könnten nicht alle Bedürfnisse abdecken. Hundert Mobilitätsstationen sollen Lösungen für die „letzte Meile“ anbieten, vor allem in den Flächenbezirken.
Zur leichteren Erreichbarkeit von Öffi-Stationen will die Stadt „eine Möglichkeit schaffen, dass die Wienerinnen und Wiener mit dem Fahrrad, dem Lastenrad aber auch mit dem selbstfahrendem Bus diese letzte Distanz nachhause zurücklegen und dadurch auf ein Individualfahrzeug verzichten können“, so Ludwig. Zudem will Ludwig weitere Maßnahmen bei Neubauten, um die CO2-Reduktionen fortzusetzen und "um den vollständigen Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen zu ermöglichen“.
Hebein mahnt zu Öffi-Ausbau
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) bezeichnete den Pkw-Verkehr als größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen. Deswegen will sie den Autoverkehr reduzieren sowie Fahrrad-Infrastruktur und Öffis ausbauen. "Daran führt kein Weg vorbei“, so Hebein.
In der nächsten Gemeinderatssitzung sollen laut Hebein fünf weitere Klimaschutzgebiete beschlossen werden: "Das heißt, es werden fünf weitere Bezirke zukünftig ohne Öl und Gas im Wohnungsneubau auskommen“, sagte Hebein. Wenn es etwas Positives an der Corona-Krise gebe, dann die Tatsache, „dass die Wissenschaft einen höheren Stellenwert gewonnen hat und der Klimarat eine sehr wichtige Einrichtung darstellt“, so die Stadträtin.
Helga Kromp-Kolb und Robert Lechner, die Vorsitzenden des Wissenschafts-Boards, Helga Kromp-Kolb und Robert Lechner lobten die Stadt Wien für die Errichtung des Wiener Klimarats, der sich nicht „als Lieferant von Strategie-Papieren versteht, sondern als Gremium, das in ständigem Dialog mit Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft umsetzungstaugliche Vorschläge im Kampf gegen den Klimawandel bereitstellt“.