Die zweite Corona-Teststraße in Wien ist am Donnerstagvormittag, 24. September 2020, in Betrieb gegangen. Sie befindet sich auf der Donauinsel, konkret auf dem Parkplatz bei der Floridsdorfer Brücke.
APA/STADT WIEN/DAVID BOHMANN
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Chronik

Zweite Teststraße offiziell in Betrieb

Die zweite CoV-Teststraße in Wien ist am Donnerstag in Betrieb gegangen. Sie befindet sich auf der Donauinsel, auf dem Parkplatz bei der Floridsdorfer Brücke. Am Vormittag herrschte reges Verkehrsaufkommen, aber es kam noch zu keiner Warteschlange.

Die Kapazität der neuen Einrichtung umfasst vorerst rund 1.000 Tests pro Tag, soll aber sukzessive nach oben geschraubt werden. Der Standort auf der Donauinsel wurde bewusst gewählt: „Wir haben uns dafür entschieden, weil er verkehrstechnisch gut erreichbar ist“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einem Medientermin.

Der Schwerpunkt der neuen Teststraße liegt auf Personen mit Symptomen, erklärte die stellvertretende Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler. „Voraussetzung ist, dass man mit dem eigenen Pkw kommt und die Symptome nicht so vorliegen, dass eine Fahruntauglichkeit gegeben ist.“ Fahruntaugliche Erkrankte könnten allerdings als Beifahrer vorfahren. Testen lassen dürfen sich hier übrigens Menschen, die in Wien wohnen oder arbeiten, so Hacker.

Von 6.00 bis 21.00 Uhr geöffnet

Die Abwicklung erfolgt über die Hotline 1450. Idealerweise würden sich die Menschen vor dem Teststraßen-Besuch zunächst bei der Hotline melden, damit eine Steuerung der Kapazitäten zwischen den Teststraßen beim Ernts-Happel-Stadion un der Donauinsel möglich ist, warb Karnthaler für diese Vorgehensweise. Terminslots würden aber keine vergeben werden, versicherte sie.

Die zweite Corona-Teststraße in Wien ist am Donnerstagvormittag, 24. September 2020, in Betrieb gegangen. Sie befindet sich auf der Donauinsel, konkret auf dem Parkplatz bei der Floridsdorfer Brücke.
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Der Schwerpunkt liegt in der neuen Teststraße auf Personen mit Symptomen

Insgesamt gibt es auf dem Areal sechs Fahrspuren und drei Walk-Ins für Personen, die zu Fuß kommen. Letztere dürfen aber nur ausnahmslos jene nutzen, die keine Symptome zeigen. Wie bei der ersten Teststraße beim Ernst-Happel-Stadion ist auch auf der Donauinsel der Gurgeltest im Einsatz. Die Tests werden vom Arbeitersamariterbund durchgeführt, der mit 20 Mitarbeitern an Ort und Stelle ist. Die Teststraße auf der Donauinsel ist ab sofort in Betrieb. Sie hat von Montag bis Sonntag, von 6.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.

„Da ist die Zahl einfach zu riesengroß“

Bei der Teststraße auf der Donauinsel handelt es sich um die zweite derartige Einrichtung in Wien. Der erste Test-Drive-In wurde Mitte August am Vorplatz des Ernst-Happel-Stations in Betrieb genommen. Bisher wurden dort mehr als 35.000 Tests durchgeführt. 1.463 Personen erhielten dabei ein positives Ergebnis. Thema waren bei dem Mediengespräch auch die teils langen Wartezeiten, bis die getesteten Personen tatsächlich ihr Ergebnisse erhalten.

„Ich verstehe die Ungeduld der Menschen. Wir haben einen Fokus darauf, die positiv Getesten sofort zu informieren, denn die müssen auf jeden Fall zu Hause in Quarantäne bleiben.“ Die Mitteilung der negativen Ergebnisse würden aufgrund der weitaus höheren Menge länger dauern: „Da ist die Zahl einfach zu riesengroß, um das innerhalb kürzester Zeit zu ermöglichen.“

Aber der Ressortchef stellte in Aussicht: „Wir arbeiten an Datenbanken und Schnittstellen. Wir sind da schon sehr weit und es wird in Kürze auch möglich sein, sein Testergebnis einfach per Internet am Handy downzuloaden.“

Zweite Corona-Teststraße in Betrieb

Auf der Donauinsel bei der Floridsdorfer Brücke ist eine neue Teststraße eröffnet worden. Bis zu 1.000 Personen werden dort täglich getestet. Ein Rachenabstrich soll bei jenen gemacht werden, die bereits Symptome haben und über die Hotline 1450 auf die Teststraße geschickt worden sind.

Antigen-Schnelltests probeweise im Einsatz

Was die Frage nach dem Einsatz von Antigen-Schnelltests, mit denen man innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis hat, angeht, so unterstrich Hacker: „Da laufen im Augenblick mehrere Validierungsstudien.“ In der Teststraße werden sie probeweise als „Vortest“ verwendet werden – bei Verdachtsfällen, die erst seit kurzem Symptome haben.

Bis die Schnelltests in den behördlichen Routinebetrieb kommen und ob überhaupt, dauert es noch: „Im behördlichen Verfahren geht es darum, Entscheidungen zu treffen, ob Menschen zu Hause bleiben müssen. Da kann ich nur ein Testverfahren brauchen, das eine sehr hohe Validität hat, das eine hohe Wahrscheinlichkeit einer richtigen Aussage hat.“ Sollten die Tests für das Behördenverfahren zugelassen werden, würden sie auch eingesetzt werden, versprach der Stadtrat.

„Cluster-Buster-Bus“ fährt Schulen an

Als Ergänzung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie testet die Stadt Wien ab nächster Woche einen „Cluster-Buster-Bus“. Der soll die Wartezeit auf Ergebnisse von Coronavirus-Tests auf 60 Minuten verkürzen. Das fahrbare Labor wird innerhalb Wiens zu jenen Schulen beordert, die einen Verdachtsfall einer CoV-Infektion melden.

Ausgerüstet mit einem eigenen Testgerät wird im Bus die Probe entnommen. Das Ergebnis soll spätestens nach einer Stunde vorliegen. Das Testgerät soll bis zu 48 Tests in einer Stunde analysieren können. Im Probebetrieb wird der Bus in Schulen eingesetzt. Bewährt er sich, könnte er künftig auch Betrieben zur Verfügung stehen, sagte Hacker.

Ergänzung zu mobilen Teams

Ansonsten rücken vom Bildungsministerium bereit gestellte, mobile Teams aus, wenn an einer Schule ein Verdachtsfall gemeldet wird. Es kann bis zu 300 Personen pro Tag testen. Die befüllten Teströhrchen werden zur Auswertung ins Vienna Biocenter gebracht und anschließend im Labor des Wiener AKH befundet. Das Pilotprojekt mit dem Ministerium ist gut angelaufen, hieß es aus dem Büro von Hacker. Am Mittwoch waren von drei Teams zehn Einsätze an Schulen gefahren worden, hieß es. Ab Montag werden sechs mobile Teams unterwegs sein.

Zusätzlich zu dieser Vorgangsweise, die derzeit in Wien drei Wochen lang getestet wird, kündigte Hacker noch 600.000 Gurgeltestkits für Schulen an. Damit könnten selbstständig Proben genommen werden.

435 Neuinfektionen in Wien

In Wien ist der Tagesanstieg der Corona-Neuinfektionen am Donnerstag wieder nahe am bisherigen Höchstwert von 444 gelegen. In den vergangenen 24 Stunden kamen 435 bestätigte Fälle hinzu. Damit gibt es bis dato 14.257 bestätigte positive Testergebnisse, wie der Krisenstab der Stadt per Aussendung mitteilte. Allein am gestrigen Mittwoch wurden 7.016 Tests durchgeführt.

Außerdem ist die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus stehenden Todesfälle um drei auf 243 gestiegen. Dabei handelt es sich um drei Männer im Alter von 56, 63 und 67 Jahren. 9.579 Personen sind inzwischen wieder genesen.

195 Covid-Erkrankte in Wiener Spitälern

Die Zahl der Spitalspatienten mit Covid-19 wird höher. Aktuell werden 195 in den Wiener Spitälern behandelt, 41 von ihnen auf Intensivstationen. Aktuell stehen in Wien für Covid-Patientinnen und -Patienten 550 Betten bereit, davon 150 Intensiv-Betten. Aber eine Aufstockung jederzeit möglich, versichert der Gesundheitsverbund.

Wurden zu Beginn der Pandemie einzelne Krankenhäuser in Wien definiert, die man frei von Covid-Patienten halten wollte, hat man mittlerweile die Strategie geändert. Wenn eine Covid-Station zu 80 Prozent ausgelastet ist, wird in einem weiteren Spital eine eingerichtet.

Zur Zeit werden Covid-Erkrakte nicht nur auf der Spezialstation der Klinik Favoriten behandelt, sondern auch am AKH und in den Kliniken Floridsdorf und Ottakring. Die Klinik Hietzing sei in Vorbereitung. Im Unterschied zum Frühjahr ist laut Gesundheitsverbund derzeit der Anteil der intensivpflichtigen Covid-Spitalspatienten eher niedrig, weil die Patientinnen und Patienten vermehrt jünger sind und auf Normalstationen behandelt werden können.