Der neue Anstrich der Außenfassade ist nahezu abgeschlossen. Im Inneren des Volkstheaters läuft der Endspurt der Arbeiten. Seit Jänner wird die lang geplante Funktionssanierung durchgezogen: Brandschutzanlage, Notbeleutung und elektrische Leitungen sind erneuert worden, Mal- und Bodenbelagsarbeiten durchgeführt worden: „Derzeit sind wir eingentlich nur mehr damit beschäftigt, die Oberflächen herzustellen. Es wird gespachtelt, es werden die Steinböden ausgebessert, Böden neu verlegt“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Cay Stefan Urbanek. Bühne und Rote Bar können künftig durch eine schalldichte Abtrennung zeitgleich bespielt werden.
Volkstheater auch personell umgebaut
Der ÖGB zieht sich zurück, neuer Vorstand wird der derzeitige Intendant des Theater an der Wien, Roland Geyer wird Vorstandsvorsitzender. Im Haus selbst soll im November der Probebetrieb starten.
Coronavirus sorgt für Programmänderungen
Der Probenbeginn ist für November geplant. Man sei zeitlich bei den Sanierungen im Plan. Womit gestartet wird, sei allerdings noch unklar. Direktor Kay Voges sieht die Notwendigkeit zu improvisieren: „Wir müssen improvisieren mit dieser Baustelle und mit Corona. Wir werden das Programm präsentieren und werden dann wie ein guter Fußballverein ins Trainingslager gehen.“ Jedenfalls wird das Theater mehr auf Eigenproduktionen setzen statt wie geplant auf viele internationale Koproduktionen.
ÖGB nicht mehr in Gremien vertreten
Neben baulichen Neuerungen gibt es auch organisatorische Neuerungen mit neu besetzten Gremien. Der derzeitige Intendant des Theater an der Wien, Roland Geyer, wird Vorstandsvorsitzender. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ): „Ich habe von Anfang gesehen, dass sich in den Gremien nicht die eigentliche Verantworltlichkeit widerspiegelt. Wir hatten einen Vertreter drinnen, der Bund hatte einen drinnen, der ÖGB.“ In den Gremien sollte sich aber die Verantwortlichkeit widerspiegeln, daher habe sich der ÖGB zurückgezogen aus allen Gremien, daher seien diese nun alle neu aufgesetzt.
Über die Neugestaltung eines zeitgemäßen Kollektivvertrags wird noch verhandelt. Die Kosten für die 24 Millionen Euro teure Sanierung teilen sich Bund und Stadt Wien. Durch die Corona-Verzögerungen liegt man 1,7 Millionen Euro über dem Plan. Drei Millionen Euro sollte das Theater selbst erwirtschaften, sobald der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.