Neue Riesenorgel im Stephansdom
Konstantin Reymaier
Konstantin Reymaier
RELIGION

Riesenorgel im Steffl spielt wieder

Nach 25 Jahren erklingt am Sonntag zum ersten Mal wieder die Riesenorgel im Stephansdom. Nach der Weihe finden mehrere Messen und Konzerte statt. Auch ein Orgelbasar, bei dem alte Orgelpfeifen gekauften werden können, steht am Programm.

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn wird am Sonntag um 9.00 Uhr die Orgel auf der Westempore segnen. Diese erklingt unmittelbar darauf erstmals im Gottesdienst mit der Messe „Salve Regina“ für Soli, Chor und zwei Orgeln von Yves Castagnet. Zum Festgottesdienst werden auch Ehren-Gäste aus der Politik erwartet. Unter ihnen: Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Mehrere Konzerte am Programm

Die Riesenorgel wird auch zu den Gottesdiensten um 12.00 Uhr, 18.00 Uhr und 19.15 Uhr erklingen. Das Einweihungskonzert mit den Domorganisten Konstantin Reymaier und Ernst Wally findet um 15.00 Uhr statt.

Im Anschluss daran laden Mitarbeiter von Orgelbau Rieger zu einer Orgelpräsentation ein. Es folgen insgesamt zwei Abendmessen und ein Nachtkonzert. Sowohl für die Gottesdienste als auch für die übrigen Veranstaltungen muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden und der Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Im Erdgeschoß des Curhauses (Stephansplatz 3) findet parallel ein Orgelpfeifen-Basar statt. Dort können die letzten ausgemusterten Pfeifen der alten Riesenorgel gegen eine Spende erstanden werden.

Drei Millionen Euro für Restaurierung

Das neue Großinstrument verfügt über 130 Register, zusammen mit der Chororgel kann sie von einem Zentralspieltisch mit fünf Manualen gespielt werden. Gemeinsam verfügen die Anlagen über insgesamt 12.616 Orgelpfeifen.

Die frühere Riesenorgel wurde beim Brand des Doms 1945 ein Raub der Flammen. 1956 wurde eine Nachfolgerin eingebaut – mit 125 Registern und 10.000 Pfeifen. Im Oktober 1960 wurde diese eingeweiht. Sie tat 30 Jahre ihren Dienst, ehe sie vor 25 Jahren verstummte. Im November 2017 startete schließlich der Verein „Unser Stephansdom“ eine Spendenkampagne zur Aufbringung der Mittel für einen Neustart.

Die Kosten des Großprojekts liegen laut Kathpress bei rund drei Millionen Euro. Zweieinhalb Jahren arbeitete die Orgelbauwerkstatt Rieger aus Schwarzach in Vorarlberg an dem Instrument. Ein Großteil der alten Orgelpfeifen wurde demnach überprüft, gesäubert und in der Folge beim Wiederaufbau integriert. Durch eine andere Aufstellung der Orgelregister sei das Instrument grundlegend überarbeiteten worden, hieß es.