Eine Reise zum Mond im NHM
NHM Wien, Kurt Kracher
NHM Wien, Kurt Kracher
Chronik

Schweiz schenkt NHM Meteoritenteil

Vor mehr als 150.000 Jahren sind Teile eines Meteoriten über dem Gebiet des Twannbergs im heutigen Kanton Bern in der Schweiz auf die Erde geprallt. Jetzt bekommt das Naturhistorische Museum in Wien ein Stück des Meteoriten geschenkt.

Bei dem außerirdischen Stück handelt es sich um einen Eisenmeteoriten, der vor etwa 155.000 bis 195.000 Jahren auf die Erde fiel. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wurde der Meteorit in unzählige Stücke gerissen. Der erste Teil davon wurde 1984 im Gebiet des Twannbergs im Kanton Bern gefunden, Hunderte weitere Fragmente wurden in den Jahren darauf entdeckt.

Teil des Twannberg-Meteoriten
APA/NHM WIEN/LUDOVIC FERRIéRE
Stück vom Twannberg-Kometen

Im Zuge spezieller Suchkampagnen – organisiert als Citizen Science-Projekt zusammen mit rund 50 Laienwissenschaftern – konnten Hunderte Meteoritenfragmente mit einer Gesamtmasse von etwa 140 Kilogramm in der Region gesammelt werden. Damit wurde klar, dass es sich um ein Meteoriten-Streufeld handelt, das erste in der Schweiz.

„Eine Seltenheit“

Der Meteorit dürfte einen Durchmesser von mindestens vier Metern aufgewiesen haben, was einer Masse von Tausenden Tonnen entspricht. Dieses Ereignis könne mit dem spektakulären Fall des Chelyabinsk-Meteoriten mit einem Durchmesser von rund 20 Meter über Russland im Februar 2013 verglichen werden, hieß es in einer Aussendung des NHM.

Laut dem Kurator der Meteoritensammlung des Museums, Ludovic Ferrière, gehört der Twannberg-Meteorit zur chemischen Gruppe „IIG“. Von den derzeit 1.255 anerkannten Eisenmeteoriten gehören nur fünf andere zu dieser speziellen Gruppe, „eine Seltenheit“, so Ferriere, der 2016 selbst zwei Tage lang – vergeblich – mit einem Metalldetektor am Streufeld gesucht hat.

Schweizer Ständeratspräsident in Wien

Das Stück des „Twannberg-Meteoriten“ wird anlässlich des offiziellen Besuchs des Schweizer Ständeratspräsidenten Hans Stöckli in Wien übergeben. Stöckli traf in Wien bereits mit Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler zusammen, die die Aufnahme von Wien auf die rote Liste der Schweiz als eine Schwierigkeit bezeichnete. Stöckli betonte, es gebe eine breite politische Basis gegen erneute Grenzschließungen wie zu Zeiten des Lockdowns. Ein weiteres Thema des Treffens war die bevorstehende Wintersaison, wobei die Schweiz Österreichs jüngste Schutzmaßnahmen beim Apres-Ski hervorhob.