Elefant in Gehege
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Tiergarten Schönbrunn wird ausgebaut

Der Tiergarten Schönbrunn wird ausgebaut: Mit 23,5 Mio. Euro soll unter anderem das Elefantengehege vergrößert und modernisiert werden. Das Areal wird insgesamt um 40.000 Quadratmeter erweitert.

Die benötigten Flächen werden vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) freigegeben: Konkret soll der Wald südlich vom Tirolerhof zum Tiergarten dazukommen. Der nach eigenen Angaben älteste Zoo der Welt wird damit zum ersten Mal seit elf Jahren flächenmäßig erweitert – damals wurde ein neues Affengehege eröffnet. Wann die Umsetzung erfolgt, ist noch offen.

Im Budget fixiert

„Für die Errichtung einer neuen Elefantenanlage, um die modernste Elefantenhaltung als zukünftigen Weltstandard zu ermöglichen, braucht der Tiergarten Schönbrunn dringend zusätzliche Mittel“, sagte die Eigentumsvertreterin, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Nach jahrelangen Verhandlungen sei das nun auch gelungen.

„Das heurige Coronavirus-Jahr war auch für Schönbrunn nicht einfach, und daher freut es mich umso mehr, dass wir jetzt diesen Ausbau im kommenden Budget fixiert haben“, sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in einer Aussendung. „Wir stellen gerne die dafür benötigten neuen Flächen zur Verfügung“, wurde die zuständige Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zitiert.

Wechselvolle Geschichte

Der Tiergarten Schönbrunn ist eine der beliebtesten Attraktionen Wiens und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Jahr 2019 zählte der Tiergarten Schönbrunn über 2,3 Millionen Besucherinnen und Besucher, davon viele aus dem Ausland. Der Zoo hatte über Jahrhunderte hinweg eine wechselvolle Geschichte. Gegründet wurde er am 31. Juli 1752 von Kaiser Franz Stephan, Ehemann von Maria Theresia. Er führte damals adelige Gäste durch seine private Menagerie in unmittelbarer Umgebung von Schloss Schönbrunn.

Besucher anl. der Wiedereröffnung des Tiergarten in Schönbrunn am Freitag 15. Mai 2020 in Wien
APA/Hans Punz
Mitte Mai öffnete der Zoo unter Sicherheitsmaßnahmen wieder seine Pforten

Der Tiergarten war immer eine der Attraktionen Wiens. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte er aber schwindende Besucherzahlen. 1992 wurde der Zoo privatisiert und erlebte dann unter dem damals bestellten Direktor Helmut Pechlaner seinen großen Aufschwung. Wesentlich dazu beigetragen hatten neue Attraktionen und Gehege für eine artgerechtere Haltung der Tiere. „Die Tiere sollen keine Gefangenen, sondern Grundbesitzer sein“, hatte Pechlaner bei seiner Installierung erklärt. Dieser Philosophie folgt der Zoo bis heute.

Während des Lockdowns aufgrund der Coronavirus-Pandemie war der Tiergarten für zwei Monate geschlossen. Am 15. Mai öffnete er unter Sicherheitsmaßnahmen wieder seine Pforten.

Bundesforschungszentrum Wald in ehemaliges Kloster

Das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums Wald wird unterdessen von seinem Gelände beim Tiergarten in das ehemalige Kloster Mariabrunn in Penzing verlegt. Die Umsiedlung soll bis 2024 abgeschlossen sein. Das Kloster Mariabrunn wird zu diesem Zweck umgebaut und adaptiert. „Dort entsteht in den nächsten Jahren damit ein zeitgemäßer und modern ausgestatteter Standort für die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BFW in Wien“, so die Aussendung.

Das BFW ist seit den 1950er Jahren in Schönbrunn angesiedelt und ist Ansprechpartner für alle Fragen zu Wald und Naturgefahren speziell vor den Herausforderungen des globalen Wandels. Mit seinen Aktivitäten in Forschung, Monitoring und Wissensvermittlung arbeitet das BFW laut der Aussendung „an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis“.