Chronik

Stadt plant Container für CoV-Tests

Die Stadt Wien will Container für CoV-Tests aufstellen. Die Ärzte sollen dort nicht nur testen, sondern Patientinnen und Patienten auch untersuchen können. Außerdem wird die Stadt seit diesem Wochenende beim Contact Tracing vom Bund unterstützt.

Um die Testkapazitäten weiter nach oben zu schrauben, werden in den nächsten Wochen Test-Container aufgestellt, bestätigt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres einen Bericht der Tageszeitung „Die Presse“. Die meisten Hausarztordinationen seien nämlich zu klein um mit dem nötigen Sicherheitsabstand Patientinnen und Patienten testen zu können, so die Ärztekammer.

„Es gibt einen Plan, dass man wienweit 30 Container aufstellt. Das ist so verteilt, dass sie wohnortnahe sind. Also, auf die ganze Stadt verteilt. Beginnen wollen wir einmal mit drei Containern, um auszuprobieren wie gut das angenommen wird“, sagte Szekeres gegenüber „Wien heute“.

Container statt Arztpraxen

In Wien werden Ende Oktober 30 Container aufgestellt. Ärzte sollen dort Patienten mit Corona-Symptomen testen, Medikamente verschreiben und die Patienten auch behandeln.

„Primär möchte man Antigentests verwenden“

Die Test-Container sollen nach dem Vorbild der Fieberambulanzen in Deutschland flächendeckend in ganz Wien aufgestellt und vom Ärztefunkdienst betreut werden. Das bedeutet, dass darin nicht nur Proben genommen werden, sondern auch Ärzte anwesend sind, die Anamnesen durchführen und Rezepte ausstellen – die Patienten also wie in einer Ordination behandeln.

In den Containern sollen vor allem sogenannte Antigen-Schnelltests durchgeführt werden. „Da kann man innerhalb weniger Minuten feststellen, ob jemand ansteckend ist. Dieser Test ist nicht ganz so zuverlässig wie der PCR- Test und sollte der Test positiv sein, bestätigt man diesen Antigentest mittels PCR-Test. Angedacht sind alle Tests, die man anbieten kann, aber primär möchte man diese Antigentests verwenden, weil sie schnell gehen und man rasch ein Ergebnis hat“, sagte Szekeres.

Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigte gegenüber der APA das Vorhaben. Ende Oktober, Anfang November sollen die ersten Container aufgestellt werden. Gedacht ist das Angebot, das die Stadt in Kooperation mit der Wiener Ärztekammer und dem Gesundheitsministerium schafft, in erster Linie für symptomatische Personen, die sich nicht sicher sind, ob sie an Covid-19 oder einem grippalen Infekt bzw. der Grippe leiden. Über die genauen Standorte, die Abläufe und die Kostenaufteilung wird derzeit zwischen Gesundheitsministerium, Stadt Wien und der Ärztekammer verhandelt.

Wien bekommt Unterstützung beim Contact Tracing

Schon an diesem Wochenende wird das Contact-Tracing, also das Verfolgen von Infektionsketten, der Stadt Wien ausgebaut. Unterstützung kommt von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Bis zu 60 Mitarbeiter werden die städtischen Kräfte unterstützen. Bisher sind für die Stadt 460 Menschen als Contact-Tracer tätig. Sie versuchen, vor allem telefonisch herauszufinden, mit welchen anderen Leuten Infizierte Kontakt gehabt haben. Dazu kommen jetzt die 60 zusätzlichen Kräfte, die die AGES zur Verfügung stellt und die eine willkommene Ergänzung sind.

Contact Tracing der Stadt Wien
ORF
Stadt Wien bekommt Unterstützung beim Contact Tracing

Von 170 im Juli auf derzeit über 500

Im Juli waren erst 170 Menschen auf diesem Gebiet in Wien tätig, hieß es aus dem Büro des zuständigen Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ). Seither wird laufend ausgebaut. Von den zuletzt angekündigten 500 zusätzlichen Contact-Tracern stehen derzeit 110 im Dienst. Bei der Auswahl ist besonderer Wert auf Mehrsprachigkeit gelegt worden. 130 weitere stehen sozusagen in den Startlöchern, es werde laufend aufgestockt, sagte der Sprecher. Für die letzten Aufstockungen hat es laut Stadt an die 1.200 Bewerberinnen und Bewerber gegeben.

511 neue Fälle in Wien

In den vergangenen 24 Stunden ist die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Wien wieder deutlich nach oben gegangen: Der medizinische Krisenstab meldete am Samstag 511 neue Fälle (Stand: 8.00 Uhr). Es gibt auch mehr Menschen, die momentan erkrankt sind. Derzeit sind es 5.300 Personen, am gestrigen Freitag waren es noch 5.088.

Mit den neu hinzugekommenen Erkrankungsfällen wurden in Wien bisher insgesamt 20.067 nachweislich bestätigte Coronavirus-Infektionen registriert. Außerdem sind in den vergangenen 24 Stunden eine 89-jährige Frau und ein 97-jähriger Mann, beide mit Vorerkrankungen, verstorben. Damit sind in Wien nun 271 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen. 14.496 Personen sind wieder gesund.