Chronik

Mann ohne Maske am Boden fixiert

Für Aufregung haben am Sonntag mehrere Handyvideos gesorgt, die zeigen, wie ein Mann von Securitys der Wiener Linien am Boden fixiert wird. Der Mann soll sich geweigert haben, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Auch Rassismus-Vorwürfe wurden laut.

Einige Zeugen des Vorfalls filmten mit und spielten die Videos der Gratiszeitung „Heute“ zu. Der Vorfall soll sich am Samstag gegen 17.40 Uhr in der U-Bahn-Station Westbahnhof ereignet haben. Ein Mann soll in der U-Bahn keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz getragen haben.

Der Mann soll deshalb von den Mitarbeitern in der U-Bahn-Station mehrere Minuten lang auf den Boden gedrückt und an Hals sowie Genick gepackt worden sein. Mehrere Passanten sollen weggeschickt worden. Zudem sollen die Securitys Passanten beim Filmen des Vorfalls gestört haben. Der Mann am Boden soll sich nicht gewehrt haben.

Rassismus-Vorwürfe gegen Securitys

Gegen die Mitarbeiter der Wiener Linien gibt es jetzt Rassismus-Vorwürfe. Weil der Mann schwarz ist, fragten sich in den Sozialen Netzwerken viele, ob das auch einem Weißen passiert wäre und ob das Vorgehen – wegen eines fehlenden Mund-Nasen-Schutzes – nicht überzogen gewesen sei.

„Gestern ereignete sich bei der U-Westbahnhof ein Vorfall, der mutmaßliche rassistische Gewalt von Wiener Linien Securities einem schwarzen Mann gegenüber zeigt“, schrieb etwa Mireille Ngosso, SPÖ-Politikerin und Mitorganisatorin der Black-Lives-Matter-Proteste auf Twitter.

In einem weiteren Video, das auf Twitter kursiert, sieht man, wie ein Security das Gesicht des fixierten Mannes gegen den Boden schlägt.

Wiener Linien weisen Vorwürfe zurück

Die Wiener Linien teilten mit, dass sie den Vorfall intern prüfen werden. Die Wiener Linien würden aber „für Respekt, Toleranz und Vielfalt sowohl innerhalb des Unternehmens als auch unseren Fahrgästen gegenüber“ stehen.

U-Bahn Securitys fixieren Mann am Boden

Für Aufregung sorgen mehrere Handyvideos, die zeigen, wie ein dunkelhäutiger Mann von Securitys der Wiener Linien am Boden fixiert wird. Der Mann soll sich geweigert haben, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Auch Rassismus-Vorwürfe wurden laut.

„Unser Sicherheitsdienst ist verpflichtet, alle Personen unterwegs zu schützen. Wenn jemand die Hausordnung – wie die Mund-Nasen-Schutz-Tragepflicht – nicht einhält, suchen unsere KollegInnen in erster Linie den Dialog. Weigert sich jemand einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, so wird er der Station verwiesen. Reagiert die Person aggressiv, so wird als letzte Stufe das Festhalten der Person bis zum Eintreffen der Polizei eingesetzt“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Unternehmens. Laut angeblicher Augenzeugen sei der Mann aber nicht aggressiv gewesen.

Polizei: „Weitere Maßnahmen nicht nötig“

Als die Polizeibeamten eintrafen, sei der Mann nicht mehr am Boden fixiert gewesen, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Es habe gegenseitige Anzeigen wegen Körperverletzungen gegeben, weitere Maßnahmen seien von Seiten der Polizei nicht nötig gewesen. Auch die Rettung musste nicht geholt werden.

„Grund der Zwangsmittelanwendung soll gewesen sein, dass der Mann das Tragen des MNS verweigerte und auch die sohin ausgesprochene Wegweisung aus dem Stationsbereich missachtet habe“, heißt es von der Polizei. Die Wiener Linien Mitarbeiter hätten den Vorfall mit ihren Body-Cams aufgezeichnet, die Aufnahmen sowie Videos aus der Überwachungskamera werden nun auch an die Polizei zur Auswertung für einen möglichen Strafprozess übergeben.

Body-Cam ging zu Bruch

„Eine ist leider zu Bruch gegangen im Zuge dieser Rangelei, aber ich gehe davon aus, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die richtigen Handlungen gesetzt haben“, sagte die Geschäftsführerin der Wiener Linien, Alexandra Reinagl, gegenüber „Wien heute“ am Sonntagabend.

Auch den Vorwurf von Rassismus wies die Geschäftsführerin der Wiener Linien zurück: „Es gibt nur einen Unterschied: Darf jemand mit uns fahren, weil er ein Ticket hat und derzeit den Mund-Nasen-Schutz angelegt hat oder nicht. Das ist die einzige Differenzierung, die wir machen.“

Laut Reinagl war dem Fixieren auf dem Boden ein langes Gespräch vorausgegangen. Der Mann habe aber weder einen Mund-Nasen-Schutz anlegen noch die Station verlassen wollen. Zu einem körperlichen Einsatz komme es nur dann, wenn die Sicherheitsleute angegriffen würden und sich schützen müssten oder eine Person vor sich selbst geschützt werden müsse, bekräftigte die Wiener-Linien-Geschäftsführerin.