Wiener Kroatien-Reiserückkehrende  (gestellte Aufnahme)im Rahmen der „kostenlosen Covid-19 Tests“ beim Walk-In und Drive-In mit erstmaligen Gurgeltests am Sonntag, 16.August beim Ernst Happel Stadion in Wien.
APA/Herbert P. Oczeret
APA/Herbert P. Oczeret
Chronik

615 CoV-Infektionen und Anschober-Appell

615 neue Infektionen mit dem Coronavirus sind in den vergangenen 24 Stunden in Wien registriert worden. Insgesamt sind derzeit mehr als 6.000 Menschen in Wien erkrankt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) warnt vor Herbstferien und Halloween.

In Wien sind binnen 24 Stunden 615 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit klettert die Gesamtzahl aller jemals in der Bundeshauptstadt diagnostizierten positiven Fälle auf 25.524, wie der Krisenstab am Freitag mitteilte. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 306. Das sind um sechs mehr als am Tag davor: Drei Frauen (94, 93 und 89 Jahre alt) und drei Männer (im Alter von 95, 88 und 85 Jahren) sind verstorben. Insgesamt 19.189 Personen sind wieder genesen. Die Zahl der aktuell infizierten Personen beträgt damit 6.029.

Kein Grund zur Panik, aber zuhause bleiben

Mit Blick auf österreichweit 2.571 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages appellierte Gesundheitsminister Anschober am Freitag, dem letzten Schultag vor den Herbstferien: „Wenn es irgendwie geht, bleiben Sie zuhause.“ Es bestehe aber „kein Grund zur Panik“. Die Zahlen seien auch hierzulande ernst, aber man habe noch alle Chancen.

Man habe rund 2.000 intensivmedizinische Betten als Gesamtkapazität, am 15. Oktober waren sechs Prozent belegt, eine Woche danach, am gestrigen Donnerstag, waren es acht Prozent, für Anschober eine „überschaubare Steigerung“. Die 14-tägige Prognose der Gesundheit Österreich (GÖG) sieht für den 4. November eine Auslastung von zwölf Prozent – man habe daher noch viel Luft nach oben.

Der Minister warnte jedoch vor „wichtigen Terminen“, den Herbstferien: „Wenn es irgendwie geht, bleiben Sie zuhause“, appellierte er – insbesondere hinsichtlich Halloween. „Da geht oft die Post ab“, stellte Anschober fest, und heuer habe man keinen Platz dafür, dass es durch spezifische Feiern mit Promillegehalt weitere Fälle gibt.

Neue Maßnahmen beschlossen

615 positive Tests sind in den letzten 24 Stunden in Wien dazugekommen. Sechs Menschen sind mit dem Virus gestorben – alle über 85 Jahre alt.

Strengere Maßnahmen ab Sonntag

Die Maske wird wohl das sichtbarste Zeichen der Verschärfung der Maßnahmen sein. Denn ab Sonntag 0.00 Uhr muss sie auch in Passagen, U-Bahn-Stationen, auf Bahnsteigen, in Haltestellen, Bahnhöfen und am Flughafen getragen werden. Pflicht wird sie auch bei Veranstaltungen im Freien, aber auch Indoor, etwa in der Oper oder im Theater, auch in Ausstellungen und Museen. Die Maskenpflicht gilt also dort, wo man auf andere Menschen trifft, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben.

Mit der Verordnung wird auch der Ein-Meter-Abstand wieder verpflichtend, etwa beim Sport und auf der Straße. Ausnahmen gibt es für Menschen, die zusammenleben, oder innerhalb von Gruppen, die aus maximal sechs Erwachsenen und sechs Minderjährigen bestehen. Die Polizei wird dies kontrollieren, am Erlass über die praktische Umsetzung wird noch gearbeitet. Nach der Sperrstunde um 1.00 Uhr dürfen im Umkreis von 50 Metern rund um einen Gastronomiebetrieb keine alkoholischen Getränke konsumiert werden. Das trifft vor allem wohl die Wiener Innenstadt.

Um die Älteren zu schützen, sind Bewohnerinnen und Bewohner von Altersheimen und Pflegeeinrichtungen verpflichtet, Masken zu tragen – außer bei gesundheitlichen Gegenanzeigen. Für Besucher und Mitarbeiter gilt dies ohnehin bereits schon jetzt. Keine Einschränkungen gibt es für den privaten Wohnbereich, weil dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Aber die Bundesregierung apelliert an jeden, auch in den eigenen vier Wänden soziale Kontakte so gering wie möglich zu halten.