Bereits zum zwölften Mal hätten im November die „Tage der offenen Türen“ an den Wiener Schulen stattfinden sollen. An diesen Tagen informieren normalerweise alle Wiener Schulen über ihr Angebot. Von diesem Angebot machen vor allem Eltern Gebrauch, deren Kindern ein Schulwechsel bevorsteht. Bei rund 17.000 Kindern der 4. Klasse Volks- und Mittelschule sowie einem Teil der AHS-Klassen ist das der Fall. Nun wurden die Tage der offenen Tür für das Schuljahr 2020/21 jedoch abgesagt.
Eine Verschiebung in den Jänner ist laut dem Sprecher der Bildungsdirektion Matias Meissner nicht angedacht. Aufgrund der aktuellen Situation glaube man nicht, dass die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei, begründete Meissner diesen Entschluss. Die Einschreibung für die weiterführenden Schulen erfolgt jedoch bereits kurz nach den Semesterferien. Dadurch bleibt vielen Eltern die Möglichkeit verwehrt, sich ein persönliches Bild diverser Bildungseinrichtungen zu machen. „Die einfachste Lösung wäre, wenn man die Termine für die Einschreibung verlegt“, schlug Marcus Dekan vom Elternverband vor.
Elternverband fordert Budget für Schul-Websites
Zurzeit erhalten Eltern nur telefonisch oder über den Internet-Auftritt einen Eindruck von den Wiener Schulen. Vor allem die Online-Präsenz spiegelt aber in den wenigsten Fällen die Angebote einer Schule gerecht wider. Laut Dekan sind die Informationen auf den Schul-Websites in den meisten Fällen sehr veraltet. Eine Schule sollte daher nie aufgrund einer Website gewählt werden. Für eine Überarbeitung der Website fehlen vielen Bildungseinrichtungen jedoch die Ressourcen. Aus diesem Grund fordert der Elternverband ein Budget für die Optimierung schulischer Websites.
Während einige Schulen nur Grundinformationen angeben, bieten andere Schulen sogar einen virtuellen Rundgang an. Dadurch soll ein Eindruck in die Räumlichkeiten und das Schulklima gegeben werden. Wie sich die Schulen präsentieren, hängt stark von der technischen Ausstattung der Schule sowie dem Engagement von Lehrerinnen, Lehrern und Eltern ab.
Virtueller Messerundgang
Auch Bildungsmessen stehen vor einem ähnlichen Problem: Um die Messen nicht komplett absagen zu müssen, finden viele davon virtuell statt. Bereits kommende Woche kann die L14 – „Wohin mit 14“ Bildungs- und Berufsinfomesse der Arbeiterkammer digital besucht werden. Zwischen dem 9. und 13. November können sich junge Menschen dazu online informieren. Auch die BeSt³ Wien, die größte Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung in Österreich, öffnet von 4. bis 7. März 2021 ihre Pforten – wegen der Corona-Pandemie aber nicht wie gewohnt in der Wiener Stadthalle, sondern auf einer Internet-Plattform.