Gefängnishof der Justizanstalt Josefstadt
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Chronik

Acht Terrorverdächtige in U-Haft

Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt sind am Freitag acht Verdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Es bestehe Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr und auch Tatbegehungsgefahr.

Laut Gerichtssprecherin Christina Salzborn sind die nun Inhaftierten zwischen 16 und 24 Jahre alt und zum Teil einschlägig vorbestraft. Die über die acht Männer verhängte Untersuchungshaft ist bis zum 21. November rechtswirksam. Sie stehen im dringenden Verdacht, durch Unterstützung des Attentäters im Vorfeld des Anschlages einen Beitrag zu den Verbrechen des Mordes, der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und einer kriminellen Organisation geleistet zu haben.

Die Verdächtigen können gegen die Untersuchungshaft binnen 14 Tagen Beschwerde einbringen, darüber wird das Oberlandesgericht Wien entscheiden. Nähere Angaben zum Inhalt der Aussagen der Beschuldigten und weitere Informationen wurden von den Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben.

Insgesamt 16 Festnahmen

Insgesamt waren 16 Männer festgenommen worden. Sechs von ihnen wurden wieder enthaftet. Bei ihnen hätte sich der Verdacht nicht erhärtet, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nina Bussek zur APA. Zwei Verdächtige wurden noch nicht in Justizanstalten eingeliefert.

LVT-Chef abberufen

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gestand am Freitag einen weiteren Fehler bei den Ermittlungen im Vorfeld des Terroranschlags von Wien ein. Demzufolge hatte der spätere Attentäter im Sommer Kontakt zu Personen, die im Auftrag des deutschen Verfassungsschutzes vom Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) überwacht wurden. Dennoch wurden damals keine Konsequenzen gezogen. Der Leiter des LVT Wien wurde abberufen, berichtete Polizeichef Gerhard Pürstl – mehr dazu in news.ORF.at.