Gefängnishof der Justizanstalt Josefstadt
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Chronik

Sittenwächter-Bande: Anführer in U-Haft

Ein 20-jähriger Tschetschene ist laut Innenministerium Kopf einer Sittenwächter-Bande. Der Mann ist im August bei Ausschreitungen in Wien-Favoriten festgenommen worden und seitdem in U-Haft.

Der 20-Jährige ist im August wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung festgenommen worden. Er wurde bereits 2018 wegen der Bildung einer kriminellen Organisation und terroristischer Vereinigung zu 24 Monaten Gefängnis verurteilt und wurde nach acht Monaten aus der Haft entlassen.

Nach neuesten Ermittlungserkenntnissen ist der 20-Jährige der Kopf der Sittenwächter-Bande in Wien. Er steuerte laut Innenministerium Messenger-Gruppen und andere Mittäter. Dabei operierte er ausgerechnet unter dem Decknamen Heinrich Himmler, der Innenminister in der NS-Zeit, SS-Führer und Gestapo-Chef war.

Sittenwächter-Bande: Anführer in U-Haft

Ein 20-jähriger Tschetschene ist laut Innenministerium Kopf einer Sittenwächter-Bande. Der Mann ist im August bei Ausschreitungen in Wien-Favoriten festgenommen worden und seitdem in U-Haft.

Vier mutmaßliche Sittenwächter noch in U-Haft

Die Polizei ermittelt sei Herbst/Winter 2019 nach ideologisch motivierten Vorfällen im Donauzentrum intensiv gegen selbst ernannte Sittenwächter. Damals haben tschetschenische Jugendliche nicht-tschetschenische Jugendliche verprügelt, weil diese Kontakt zu Tschetscheninnen hatten. Insgesamt wurden bisher elf Täter ausgeforscht, fünf wurden festgenommen. Vier davon sind noch in U-Haft, teilte das Innenministerium der APA am Dienstag mit.

„Jede Form von Parallelgesellschaft ist in unserem Land nicht tolerierbar. Wir lassen uns unsere demokratischen Grundprinzipien nicht von solchen perfiden und selbst ernannten Ideologen unterwandern. Wer das nicht akzeptiert, stellt sich an den extremen Rand unserer Gesellschaft“, kommentierte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Entwicklungen.