Schülerinnen bei Unterricht in Turnsaal
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Chronik

Schulen: Viele Fragen vor Lockdown-Ende

Am 7. Dezember soll der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden – viele Details sind dazu aber noch offen. Zur möglichen schrittweisen Öffnung kommt an vielen Standorten ein Platzproblem.

„Nicht in jeder Schule dürfen die achten Klassen an Präsenzunterricht teilnehmen, und das halte ich schon für wichtig“, erklärte eine Schülerin gegenüber „Wien heute“, „wenigstens in den Hauptfächern sollten die achten Klassen schon auch in die Schulen kommen und Unterricht haben.“ Der Schulalltag im Lockdown bedeutet aber viele leere Klassen.

Kritik an Vorbereitung der Schul-Öffnungen

Wie geht es nach dem geplanten Ende des Schul-Lockdowns in einer Woche weiter? An den entsprechenden Planungen gibt es viel Kritik aus den Wiener Schulen.

Rechtliche Hindernisse bei Anmietung

Wenn alle Klassen in der nächsten Woche wieder mit dem Unterricht starten, dann hat etwa Bernd Vogel, Direktor des Parhamergymnasiums in Hernals, ein „Raumproblem“. Er hat sich deshalb schon seit einigen Wochen umgesehen, wo Räume angemietet werden könnten. Die Kleinbühne Kulisse wäre zwar bereit gewesen, den Raum für Unterricht gratis zur Verfügung zu stellen. Es gab aber rechtliche Hindernisse, so Vogel: „Wir haben von der Bildungsdirektion den Auftrag bekommen, vorläufig abzuwarten, bis geklärt ist, unter welchen Bedingungen das erfolgen kann.“

Von der Fachabteilung der Bildungsdirektion heißt es dazu: Ein Flächenangebot außerhalb des Schulgebäudes bedarf einer Prüfung durch die Bundesimmobiliengesellschaft bzw. MA 56, im Hinblick auf baubehördliche Bestimmungen, finanzielle Machbarkeit und Brauchbarkeit für den Unterricht.

Personalvertreter: Schichtbetrieb möglich

Die Planung vorbeugender Maßnahmen sei viel zu spät angegangen worden, kritisierte Thomas Krebs, Vorsitzender der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer Wien (FCG), in einem offenen Brief an Bildungsminister, Bürgermeister und Bildungsstadtrat. „Wir müssen jetzt eine Lösung finden, dass wir mit den Räumen, die wir in den Schulen zur Verfügung haben, das Auslangen finden. Das könnte etwa ein Schichtbetrieb sein, der für viele Kolleginnen und Kollegen als durchaus machbar gesehen wird – sowohl pädagogisch als auch der Pandemie entsprechend, um die Infektionen gering zu halten“, so Krebs.

Er forderte eine „flotte Entscheidung“ mit klaren Vorgaben bis Mittwoch und „ein gewisses Mass an Autonomie für die Schulen, damit diese ihrer Situation entsprechend eine Lösung adaptieren können“. Schichtbetrieb an den Pflichtschulen – dafür ist auch der neue Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS): „Wichtig ist, dass Schulen selber entscheiden können, wie sie ihren Unterricht gestaffelt abhalten. Das muss man sich am Schulstandort selbst anschauen.“